Energieexperte erwartet weitere Gaspreis-Erhöhungen

Deutschlands Gasspeicher sehr unterschiedlich stark gefüllt

Der Energieexperte des RWI-Leibniz-Institutes, Manuel Frondel, erwartet einen weiteren Anstieg der Gaspreise. „Kurzfristig könnten wir noch weitere Preisanstiege sehen, wenn am Donnerstag Nord Stream 1 weiterhin abgeschaltet bleibt“, sagte Frondel der „Rheinischen Post“. „Über kurz oder lang erwarte ich aber wieder einen Rückgang beim Gaspreis, weil durch die hohen Gaspreise immer mehr neue Gasprojekte in Angriff genommen werden und es dadurch immer mehr Alternativen zu russischem Gas geben wird. Insbesondere sollten wir auch in Deutschland wieder mehr Erdgas fördern, das Gasfeld in der Nähe von Borkum wäre ein Anfang.“ Der RWI-Experte fordert, dass der Staat den angeschlagenen Gas-Handelskonzern Uniper rettet: „Uniper sollte, ebenso wie in der Corona-Pandemie die Lufthansa, durch staatliche Kredite vor einer Insolvenz bewahrt werden. Es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen Uniper die staatlichen Kredite zurückzahlen kann. Auf diesem Weg würden die Verbraucher vorerst vor noch stärkeren Preisanstiegen verschont bleiben“, sagte Frondel. Uniper hat gerade seine ersten Hilfskredite bei der KfW über zwei Milliarden Euro ausgeschöpft.

Deutschlands Gasspeicher sehr unterschiedlich stark gefüllt

Deutschlands Gasspeicher sind derzeit sehr unterschiedlich stark gefüllt. Mindestens vier Gasspeicher liegen zum Teil deutlich unter dem aktuellen Durchschnittswert von 65 Prozent Füllquote, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Daten des Verbandes Gas Infrastructure Europe. Der Geschäftsführer der Bayernugs, Thomas Rupprich, sagte der Zeitung, dass die Gasspeicher-Kunden für die Befüllung verantwortlich seien. „Technisch steht – vorbehaltlich eventueller Ausfälle durch technische Defekte – unsererseits der Erreichung des Füllstands von 90 Prozent zum 1. November nichts im Wege“. Das Unternehmen Astora, die mit dem Gasspeicher Rehden Deutschlands größten Speicher betreibt, äußerte sich ähnlich: „Wenn die Befüllung kontinuierlich wie bisher voranschreitet, ist es möglich, den Füllstand von 90 Prozent zu erreichen. Für die Befüllung der Speicher sind Speicherkunden verantwortlich“, sagte ein Unternehmenssprecher dem Blatt. +++

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