EnBW-Chef weist Kritik an subventionsfreiem Offshore-Windpark zurück

Das ist reine Physik. Je größer der Rotordurchmesser, umso größer ist die Fläche

Karlsruhe. EnBW-Chef Frank Mastiaux weist Kritik an den Plänen seines Unternehmens für einen subventionsfreien Offshore-Windpark zurück. „Das haben wir gut überlegt“, sagte Mastiaux dem „Handelsblatt“. „Wir haben die technologische Entwicklung analysiert, Einsparmöglichkeiten bei der Logistik identifiziert, das Wettbewerbsumfeld oder die Entwicklung des Marktes und der finanziellen Rahmendaten genau unter die Lupe genommen.“

Das Gebot sei deshalb keine reine Wette auf höhere Strompreise. „Wir sind vor allem überzeugt, dass wir unser Projekt besonders effizient und kostengünstig ausgelegt haben.“ EnBW hatte bei der ersten Auktion für den Bau neuer Offshore-Windparks in Deutschland mit dem Gebot für ein neues Projekt in der Nordsee den Zuschlag bekommen, das erstmals komplett ohne staatliche Förderung auskommen will. Konkurrenten äußerten daraufhin Bedenken an der Kalkulation, vereinzelt gab es sogar Kritik an dem Vorhaben. Nach Mastiauxs Worten hat das Projekt „He Dreiht“ aber ganz spezifische Vorteile. Mit 900 Megawatt sei der Windpark besonders groß und durch die Skaleneffekte gebe es erhebliche „Einsparmöglichkeiten bei Bau und Betrieb“.

Zudem liege er in unmittelbarer Nähe von zwei anderen Windparks der EnBW, was „enorme Kostenvorteile“ bei Logistik und Wartung mit sich bringe. Weil der Park erst 2025 ans Netz gehen soll, hofft Mastiaux zudem auf Fortschritte bei der Technologie, insbesondere rechnet er mit größeren und leistungsfähigeren Windanlagen. „Das ist reine Physik. Je größer der Rotordurchmesser, umso größer ist die Fläche“, sagte Mastiaux, „das geht im Quadrat, entsprechend größer ist der Ertrag.“ +++