Einführung von Jörg Scheer an der Christuskirche

Pfarrer mit Leidenschaft für die Musik

Lauschen den Klängen des Posauenchors vor der Kirche: Pfarrer Jörg Scheer, Dekan Bengt Seeberg, Stadtpfarrer Stefan Buß und Pfarrerin Jana Koch-Zeißig. (v.l.) Foto: Claudia Pfannemüller

Der Klang der Posaunen war am Sonntagmorgen in der Fuldaer Innenstadt zu hören. Sie begrüßten den neuen Pfarrer der evangelischen Christuskirche nach seinem Einführungsgottesdienst. Am ersten November hat Jörg Scheer seinen Dienst in Fulda begonnen. Am 2. Advent wurde er vom Dekan des Kirchenkreises, Pfarrer Bengt Seeberg, feierlich in sein Amt eingeführt.

Pfarrer Jörg Scheer arbeitet künftig an der Christuskirche im Team zusammen mit Dekan Bengt Seeberg und Pfarrerin Jana Koch-Zeißig. In seinem bisherigen Berufsleben kann der 56-Jährige auf einige Stationen zurückblicken. Nach dem Abitur in Bad Hersfeld studierte Scheer in Marburg und Aberdeen in Schottland. Sein Vikariat absolvierte er in Schwalmstadt und ging danach als Gemeindepfarrer nach Waldkappel-Schemmern. Zuletzt war er 19 Jahre lang Gemeindepfarrer in Ludwigsau-Friedlos in der Nähe von Bad Hersfeld. Seit 2008 ist er Vorsitzender des Posaunenwerks in Kurhessen-Waldeck. Er ist verheiratet mit Pfarrerin Dagmar Scheer, die ebenfalls am Wochenende in ihr Amt als Leiterin der TelefonSeelsorge Fulda eingeführt wurde. Die Familie hat zwei erwachsene Töchter und wird im Februar das Pfarrhaus an der Christuskirche beziehen.

Dekan Seeberg hob insbesondere die musikalischen Fähigkeiten des Theologen hervor. Neben der Trompete spielt der vielseitige Pfarrer auch Orgel. „Musik spielt in der Christuskirche eine große Rolle“, sagte der Dekan und fügte hinzu: „deshalb sind sie hier genau richtig.“ In Fulda gehöre die Ökumene zum „Evangelisch-Sein“ dazu, sagte Seeberg. Ein Satz, den der Dechant des katholischen Dekanats Fulda, Pfarrer Stefan Buß, aufgriff und von der guten ökumenischen Zusammenarbeit der Christuskirche mit der katholischen Innenstadtpfarrei berichtete. „Das Verbindende soll auch künftig stets an erster Stelle stehen,“ sagte Buß. In seiner Predigt nahm Scheer Bezug auf die Corona-Pandemie, die den Menschen viel Geduld und Beharrungsvermögen abverlange. Er verglich die Pandemie mit einer langen Hängebrücke im Nebel. „Ich sähe gerne das Ende.“ Da gelte es, den Blick nach oben zu richten und die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Er sprach seiner neuen Gemeinde Mut zu: „Seid offen für die Zukunft, die Gott für euch bereithält.“

Für die Kirchengemeinde hieß Uta Born als Vorsitzende des Kirchenvorstands den neuen Pfarrer willkommen und hatte für ihn als Geschenk einen „Fulder Rucksack“ dabei. Einigen Proviant habe sie in den Rucksack gepackt und hoffe, dass es gelinge, in Zukunft als Gemeinde Traditionen zu bewahren und trotzdem neue Wege zu gehen.
Sängerinnen und Sänger des Kammerchors und des Gospelchors unter der Leitung von Kantorin Brigitte Lamohr verliehen dem Gottesdienst eine stimmungsvolle vorweihnachtliche Atmosphäre. Der Einführungsgottesdienst ging mit einem besonderen musikalischen Leckerbissen vor der Kirche zu Ende: Mit mehreren Musikstücken begrüßte der Posaunenchor Fulda, unter der Leitung von Joachim Enders, den neuen Pfarrer.