Durchschnittlich 124,3 Liter Trinkwasser verbraucht jeder Hesse am Tag

Trinkwasser

Wiesbaden. Erhebungen des Hessischen Statistischen Landesamtes im Bereich der öffentlichen und nichtöffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ergaben, dass der Natur im Jahr 2013 in Hessen 1,09 Milliarden Kubikmeter Wasser entnommen wurden. Theoretisch wäre somit jede oder jeder Einwohner bzw. Einwohnerin in Hessen täglich in einer Größenordnung von fast 500 Litern Wasser an der Entnahme beteiligt. Ein Großteil dieses Wassers wurde allerdings gewerblich eingesetzt.

Tatsächlich machte der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser in Hessen mit 124,3 Litern nur knapp ein Viertel dieser Menge aus. Im Vergleich der Verwaltungsbezirke wurde für die Stadt Frankfurt am Main mit 151,4 Litern pro Einwohner/-in und Tag der höchste Wert dokumentiert. Er übertraf das Minimum im Landkreis Kassel (110,4 Liter pro Einwohner/-in und Tag) um mehr als ein Viertel.

Nahezu die gesamte hessische Bevölkerung wurde direkt oder mittelbar von 455 hessischen und außerhessischen Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung mit über 273 Millionen Kubikmeter Wasser versorgt. 87 Prozent der Wasserversorgungsunternehmen nutzten für diese Aufgabe eigene Wassergewinnungsanlagen und entnahmen der Natur in mehr als 2600 hessischen Anlagen über 357 Millionen Kubikmeter Wasser. Würde diese Menge in einem einzigen Wassertropfen zusammengefasst, hätte er einen Durchmesser von 880 Metern und würde damit nur noch von der Wasserkuppe und dem Großen Feldberg überragt. Den höchsten Anteil an der Trinkwassergewinnung hatte mit 76 Prozent die Grundwasserförderung. Der Rest verteilte sich auf angereichertes Grundwasser, Quellwasser (jeweils elf Prozent) und Uferfiltrat (1,7 Prozent).

In der Regel wurde das den Haushalten zur Verfügung gestellte Wasser nach einmaliger Nutzung über Schmutz- und Mischwasserkanäle abgeleitet und für keinen weiteren Zweck verwendet. Mit einer Gesamtlänge von annähernd 34 000 Kilometern deckten die Schmutz- und Mischwasserkanäle 86 Prozent des gesamten Sammelkanalisationsnetzes in Hessen ab. Die übrigen 14 Prozent waren reine Regenwasserkanäle. 99,7 Prozent der hessischen Einwohner/-innen waren an über 700 hessische und außerhessische Kläranlagen angeschlossen. Hier wurde das Abwasser einer biologischen Behandlung unterzogen. In mehr als 75 Prozent der Anlagen wurden — vor der Rückgabe des Abwassers an die Natur — zur Elimination bestimmter Schadstoffe zusätzliche Verfahrensstufen nachgeschaltet bzw. integriert.

Von den hessischen Kläranlagen wurden rund 149 000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm, der bei der biologischen Abwasserbehandlung angefallen war, direkt entsorgt. Mehr als die Hälfte dieser Klärschlammmenge wurde zur thermischen Verwertung an Heiz- und Kraftwerke abgegeben. Die übrigen fast 45 Prozent wurden über die stoffliche Verwertung in der Landwirtschaft und bei landschaftsbaulichen Maßnahmen direkt dem Naturkreislauf zugeführt. +++ fuldainfo