DJV Hessen unterstützt Idee eines „Tags des Lokaljournalismus“

Fordert jedoch bessere Arbeitsbedingungen

Der Verleger Dirk Ippen möchte den 15. Mai zum offiziellen „Tag des Lokaljournalismus“ machen – eine Initiative, die beim Deutschen Journalistenverband Landesverband Hessen e.V. (DJV Hessen) grundsätzlich auf Zustimmung trifft. Der Verband betont jedoch, dass symbolische Anerkennung allein nicht ausreiche: Auch die Arbeits- und Einkommensbedingungen für Lokaljournalistinnen und -journalisten müssten stimmen.

Knud Zilian, der 1. Vorsitzende des DJV Hessen, begrüßt die Initiative inhaltlich: „Schließlich interessiert uns nicht nur, was auf der großen weiten Welt passiert, sondern auch, was im direkten Umkreis los ist.“ Studien belegten, dass das Fehlen lokaler Berichterstattung die Verbreitung von Desinformation erleichtere – nicht nur in den USA, sondern zunehmend auch in Deutschland. Deshalb sei es umso wichtiger, in den Lokaljournalismus zu investieren.

Doch gute journalistische Arbeit brauche qualifiziertes Personal – und das sei unter den aktuellen Bedingungen schwer zu halten. Zilian kritisiert insbesondere die Bezahlung junger Redakteurinnen und Redakteure im Rhein-Main-Gebiet: „Einstiegsgehälter von 3400 Euro brutto im Monat halten wir nicht für angemessen.“ Qualität habe ihren Preis, betont er, und gute Arbeit müsse auch finanziell gewürdigt werden.

In Hessen sind inzwischen alle Zeitungsverlage – auch die des Ippen-Konzerns – aus dem Flächentarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure ausgestiegen. Statt tariflicher Sicherheit gibt es nun eigene Gehaltsmodelle und individuelle Verhandlungen. Für den DJV Hessen ist das ein falscher Weg. „Zu Dumpingpreisen wird es schwer, Qualitätsjournalismus zu sichern“, so Zilian.

Er appelliert an die Verlage, an den Verhandlungstisch zurückzukehren: „Setzt euch mit uns und den Gewerkschaften zusammen, um faire und angemessene Gehälter auszuhandeln.“ Nur so könne Lokaljournalismus dauerhaft gestärkt und ein Beitrag zur Demokratie geleistet werden. +++


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