DIW-Chef kritisiert GroKo-Pläne für Wohnraumoffensive

Ich hoffe, dass der Wohngipfel daran etwas ändert

Wohnblock

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat die geplante Wohnraumoffensive der Großen Koalition kritisiert. „Baukindergeld und Steuerbonus werden zu Mitnahmeeffekten führen“, sagte Fratzscher dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Das bedeute, dass mit dem Geld Häuser und Wohnungen gefördert würden, die ohnehin geplant wären. Es bestehe zudem die Gefahr weiter steigender Baupreise und Mieten. „Angesichts sensationell niedriger Bauzinsen ist der Markt bereits überhitzt. Da jetzt noch mit Baukindergeld und Steuerbonus draufzusatteln, halte ich für verfehlt“, so Fratzscher. Der DIW-Präsident forderte dagegen deutlich mehr Mittel für den sozialen Wohnungsbau als geplant. „Ich halte es für extrem wichtig, mehr Geld als bislang geplant in den sozialen Wohnungsbau zu investieren. Hier sollte eine Priorität liegen“, so Fratzscher. Ebenso entscheidend sei eine bessere Regulierung: „Nach Schätz ungen ist etwa die Hälfte derjenigen, die in Sozialwohnungen leben, inzwischen nicht mehr hilfsbedürftig.“ In Deutschland stehe immer noch viel zu wenig Bauland zur Verfügung und die Genehmigungsverfahren dauerten zu lange. „Ich hoffe, dass der Wohngipfel daran etwas ändert“, so der DIW-Präsident. +++

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