Demo gegen Windkraft am kommenden Samstag

Fulda. Unter Beteiligung der Vertreter von 18 osthessischen Bürgerinitiativen und unter Mitwirkung der Vorsitzenden des Landesverbandes Vernunftkraft Hessen e.V. fand vor Kurzem der Zusammenschluss der regionalen Bürgerinitiativen, die sich für eine vernünftige Energiewende einsetzen, statt. Ein Ziel des Regionalverbands Vernunftkraft Osthessen ist die Aufklärung der osthessischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Thema Energiewende und die Unterstützung aller regionalen Volksvertreter, deren Handeln die Kompetenz und das Interesse an einer praktikablen Umsetzung der Energiewende erkennen lassen.

Ein weiteres Ziel des Zusammenschlusses ist der gemeinsame Widerstand gegen die aktuell ausgewiesenen Vorranggebiete für Windkraftwerke in den Regionalplanungen der Regierungspräsidien von Süd-, Mittel- und Nordhessen, sowie gegen die bereits laufenden Genehmigungsverfahren nach dem Bundes Immissionsschutzgesetz. Die Realisierung der Planungs- und Genehmigungsverfahren würde eine übermäßige Belastung von Mensch und Natur in Osthessen zur Folge haben. Allein im Landkreis Fulda sind 3000 Hektar, vor allem in Waldgebieten, als Vorrangflächen für Windkraftanlagen vorgesehen. Auf dieser Fläche könnten somit bis zu 330 Windkraftanlagen errichtet werden. In Verbindung mit dem angrenzenden Vogelsberg, dem zweitältesten Naturpark Deutschlands mit dem größten Vogelschutzgebiet Hessens, in dem heute bereits 230 Windkraftanlagen stehen und weitere 150 sich Genehmigungsprozess befinden, könnte somit ein monströses Industriegebiet mit über 600 Windstromkraftwerken entstehen.

Die Folgen dieser Planungen für Mensch und Natur sind immens: Vernichtung einmaliger Kulturlandschaften, Natur und Wälder, mit wertvollen Lebensräumen für viele Tier- und Pflanzenarten, massive Einschränkung der Lebensqualität vieler Bürger, Gefährdung der Gesundheit betroffener Bürger, massiver Verlust an Lebensqualität einhergehend mit dem Werteverlust der Wohnimmobilien von Anwohnern. Die Bürgerinitiativen Osthessens sind nicht bereit, diese Opfer für eine Energiewende zu bringen, die erwiesenermaßen gesamttechnologisch nicht funktionieren wird, weil sie, naturwissenschaftlich begründet, nicht funktionieren kann. Obwohl selbst die Architekten der Energiewende – die Denkfabrik AGORA und der amtierende Wirtschaftsminister, vor einigen Wochen eingestehen mussten, dass die Energiewende gescheitert sei, weil alle damit verbundenen Ziele wie: gesicherte Stromversorgung, Bezahlbarkeit von Strom, Klimarettung oder Abhängigkeit von Primärenergieimporten – nicht erreichbar seien, wird weiter geplant und genehmigt. Diesen Irrsinn gilt es zu beenden, so der Regionalverband.

So sei inzwischen belegt, dass die Volatilität von Windstrom einen parallelen konventionellen Kraftwerkspark zur Sicherung der Stromversorgung erfordert. Wegen ihrer fehlenden Grundlastfähigkeit – Strom dann bereitzustellen, wenn er benötigt wird – sind Windkraftanlagen nicht in der Lage, Atom- oder konventionelle Kraftwerke zu ersetzen auch Speichertechnologien für die erforderlichen Strommengen auf Jahrzehnte hinaus sind nicht verfügbar und daher eher Energievernichter denn Energiebereitsteller. Aus diesem und aufgrund des europäischen Zertifikatehandels kann das erklärte Ziel, nämlich der Klimaschutz durch CO2-Einsparung, nicht erreicht werden. Hessen weist nicht genügend Windhöffigkeit auf. Die allermeisten Standorte ermöglichen keinen wirtschaftlichen Betrieb und erfordern daher eine dauerhafte Subventionierung der Anlagen, und damit erhöht sich der Strompreis der sich seit 1998 bereits verdoppelt hat, mit jeder weiteren installierten Anlage weiter. Mit jedem weiteren Ausbau der Windkraft werde die Stabilität unserer Stromversorgung gefährdet, daraus entstehe ein immenser ökonomischer und ökologischer Schaden. Die Bürgerinitiativen des Bündnisses VERNUNFTKRAFT Regionalverband Osthessen fordern daher die hessische Landesregierung auf, zur Vernunft zu kommen und den weiteren Ausbau der Windenergie in Hessen sofort zu stoppen.

Als erste gemeinsame Aktion des Regionalverbandes wird am Samstag, 28.02.2015 eine Demonstration in Fulda unter dem Motto: „Energiewende? – Nicht über unsere Köpfe hinweg! Stoppt den Windwahn in Osthessen!“ stattfinden. Treffpunkt ist um 10:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Der gemeinsame Demonstrationsmarsch durch die Stadt endet in der Bahnhofstrasse / untere Fußgängerzone mit einer Abschlusskundgebung. Als Referenten sind geladen: Dr.-Ing. Detlef Ahlborn, Unternehmer und 2. Vorsitzender der Bundesinitiative Vernunftraft – Mario Klotzsche, Vernunftkraft Regionalverband Osthessen – Karl Georg Graf zu Solms-Laubach, Waldbesitzer und Dipl. Forstwirt – René Rock, MdL, energiepolitischer Sprecher der FDP. +++ fuldainfo