Debatte um Jugendamt – Koch: „Für die Bürger soll sich nichts ändern“

Kritik an Erster Beigeordneter Künholz nicht nachvollziehbar

Bad Hersfeld. Als „verfrühtes Sommerloch-Thema“ kommentiert Landrat Dr. Michael Koch die zurzeit in Rotenburg und Bebra geführte Debatte um eine angebliche „Zentralisierung“ der Kreisverwaltung in Bad Hersfeld. „Das allerwichtigste zuerst: Für die Bürger soll sich nichts ändern. Der Landkreis bleibt mit allen Dienstes für alle Bürger im Kreis gut erreichbar“, so Koch. Hintergrund sind Überlegungen der Kreisverwaltung, im Sommer Planstellen im Jugendamt zwischen Bad Hersfeld, Rotenburg und Bebra zu tauschen, damit sich die Mitarbeiter besser ergänzen können.

Selbstverständlich bleibe der Allgemeine Soziale Dienst (ASD), die Kernaufgabe der Jugendhilfe, künftig gut erreichbar und selbstverständlich werde es auch künftig Besprechungstermine in und außerhalb der Standorte des Landratsamts geben. Tatsächlich sei zudem eine Personalaufstockung im ASD geplant und werde mit dem am Donnerstag genehmigten Haushalt auch umgesetzt. „Vor allem aber macht es für die Bürger, die diese Dienste in Anspruch nehmen und oftmals nehmen müssen, überhaupt keinen Unterschied, wo die Mitarbeiter ihr Büro haben. Kaum jemand geht gerne zum Jugendamt, die meisten Termine finden ohnehin bei Familien zuhause statt“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz, in deren Dezernat die Umstrukturierungen fallen.

„Die Kritik an der Ersten Beigeordneten Elke Künholz ist für mich nicht nachvollziehbar“, stellt sich Koch hinter die zuständige Dezernentin. Für die Debatte insgesamt hat der Landrat wenig Verständnis: „Wir wollen im Kreis präsent sein für die Bürger, nicht nur an den drei genannten Standorten. Zugleich stehen wir aber in der Pflicht, unsere gesetzlichen Aufgaben möglichst effizient zu verrichten.“ Der geplante Neubau am Standort Bad Hersfeld dient eben diesen Überlegungen. Hier geht es um die Frage, ob in Bad Hersfeld angemietete Räume entmietet werden können.

Die in den sozialen Medien spekulierte Schließung des Standorts Rotenburg, die sich im Eigentum des Landkreises befinde, bezeichnete der Landrat als absurd: „Solange ich Landrat dieses Kreises bin, schließe ich eine Standortschließung der Außenstelle in Rotenburg an der Fulda zu 100 % aus“, versichert Koch. +++