Dannenröder Wald: Fridays for Future Fulda solidarisiert sich mit dem politischen Widerstand

Wir fordern eine sofortige Verkehrswende

Rodung im Herrenwald

Wir von Fridays for Future Fulda erklären uns solidarisch mit dem politischen Engagement der lokalen Bürgerinitiative „keine A49“ und den bundesweiten Bündnissen „Wald statt Asphalt“ und „Autokorrektur“ und sehen uns als Teil des Protests für den Erhalt des Dannenröder Waldes, heißt es in deiner Pressemitteilung. Wir schließen uns den Forderungen der Umweltgruppen an und fordern ebenfalls ein sofortigen Räumungs- und Rodungsstopp sowie vollständige Planungsrevision des irrsinnigen Autobahnprojekts.

In Zeiten drohender Wasserknappheit, Hitzewellen und Waldsterben in Deutschland aufgrund der Auswirkungen der globalen Klimakrise, ist es unverantwortlich, einen gesunden und alten Mischwald wie den Dannenröder Wald zu roden und die Flächen zu versiegeln. „Im Jahr 2020 noch über den Ausbau einer Autobahn nachzudenken, führt in eine ökologische Sackgasse. In den aktuellen Zeiten brauchen wir mehr Wald und weniger Straße”, sagt Karolin Sinning, Fridays for Future Fulda.

Der teilweise bis zu 300 Jahre alte Wald liegt in Nordhessen und bietet einen Lebensraum für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten. Der sich in einem Wasserschutzgebiet befindende Wald versorgt derzeit eine halbe Millionen Menschen mit Trinkwasser. Er soll nun zusammen mit dem Herren- und Maulbacherwald für den Ausbau der A49 zwischen Kassel und Gießen gerodet werden. „Die Trinkwasserversorgung wird durch mögliche Fehler in der technischen Umsetzung massiv gefährdet sein in Zukunft. Grund genug, um die Rodungen sofort zu stoppen“, meint Matthias Hohmann, Fridays for Future Fulda. Die Rodung ist bereits seit 40 Jahren im Gespräch und erfuhr starken Widerstand aus der ansässigen Bevölkerung. Seit Herbst letzten Jahres ist der Wald zudem dauerhaft besetzt von Klimaaktivisten.

Dass ein gesunder Mischwald für ein völlig veraltetes Verkehrsprojekt zerstört werden soll, macht deutlich, dass das Klimaschutzabkommen von Paris in der Tagespolitik keine Beachtung findet. Wir verurteilen aufs Schärfste die Politik der hessischen Landesregierung und der Bundesregierung und sind enttäuscht von der Politik der Grünen, angeführt vom hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. Anstatt sich für den Erhalt des klimarelevanten Waldes stark zu machen, beteiligen sich die Grünen an der Zerstörung der Natur und unseren Lebensgrundlagen. Dazu ergänzt Finn Hahner, Fridays for Future Fulda: „Verkehrsminister Andreas Scheuer und die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen opfern die Verkehrswende und fahren mit der neuen Autobahn A49 ohne Geschwindigkeitsbegrenzung in die Klimakatastrophe.“

Wir fordern eine sofortige Verkehrswende, welche sozial- und ökologisch gerecht ist und den Ausbau des ÖPNVs und der Radwege priorisiert anstatt den auf Verbrennungsmotor basierten Individualverkehr. Anstatt einer weiteren neuen Autobahn, welche unter anderem den Unternehmen Ferrero und Fritz Winter zu Gute kommt, brauchen wir die Verlegung des Gütertransports von der Straße auf die Schienen, um die lokalen Dorfanwohner von dem Lärm an der Bundesstraße zu entlasten und um die schädlichen Abgase und Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

In den kommenden Tagen werden von der Polizei festgenommene Klimaaktivisten auch nach Fulda gebracht. Wir solidarisieren uns mit diesen Menschen, denn sie sind es, die sich friedlich und ohne Gewalt entschlossen zwischen Baum und Kettensäge stellen, um die Rodung zu verhindern und um den Wald für uns alle zu retten. +++

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