Corona-Verdacht: Zwei Künzeller sitzen auf Kreuzfahrtschiff fest

Tausende Passagiere dürfen nicht von Bord

Sitzen mit etwa 7000 anderen auf dem Schiff fest. Sebastian Kramer und Theresia Weller.

Wegen eines Verdachtsfalls auf das Coronavirus sitzen derzeit Tausende Passagiere auf einem Kreuzfahrtschiff im Hafen von Civitavecchia in Italien fest. Darunter auch Sebastian Kramer und Theresia Weller aus der Gemeinde Künzell. Eigentlich sollte das Ganze ein entspannter Winterurlaub werden. Jetzt aber scheinen sie auf dem Schiff mehr oder weniger gefangen zu sein, denn sie dürfen das Schiff aus Sicherheitsgründen nicht verlassen. Warum, darüber wurden die beiden Urlauber in völliger Unwissenheit gelassen. „Uns wurde bislang von den Verantwortlichen nichts mitgeteilt “, so Sebastian Kramer in einem Telefonat.

Lediglich hieß es, dass man warten müsse, da noch Untersuchungen und Gesundheitskontrollen stattfinden würden. Eigentlich wollten Sebastian und Theresia nach ihrer Ankunft weiter nach Rom fahren, doch daraus wurde nichts. „Wir sollten uns eine halbe Stunde gedulden“, verrät Sebastian Kramer, doch aus einer halben Stunde Wartezeit wurden eine, zwei – schließlich drei Stunden Ungewissheit. „Um 12:00 Uhr teilte man uns dann mit, dass alle Ausflüge storniert wurden, weil die Gesundheitskontrollen noch andauern“, berichtet Sebastian Kramer weiter, woraufhin die bereitstehenden Ausflugsbusse den Hafen wieder verlassen hätten. „Da wussten wir, dass es heute definitiv nicht mehr vom Schiff geht“, so Sebastian und Theresia.

Andere Passagiere hätten auf die Situation ziemlich gelassen reagiert, dass die Ausflüge ausfallen, schließlich habe das Bordpersonal den eigentlichen Grund hierüber verschwiegen. „Die Restaurants und Freizeitanlagen sind alle belegt; Ich habe spaßeshalber noch gesagt, dass der ganze Trubel wegen des Coronavirus ist – und dann erhielt ich eine Nachricht meines Bruders über WhatsApp“, berichtet der Urlauber. Über WhatsApp erfuhr das Paar, warum weder Passagiere noch das Bordpersonal das Schiff verlassen dürfen. Verrückt, dass man so etwas über die Medien schneller mitbekommt als vor Ort“, so Sebastian Kramer.

Wie Focus-Online berichtet habe eine Touristin aus der chinesischen Sonderverwaltungszone Macao Symptome wie Fieber und Atemprobleme gehabt. Die Frau sei auf dem Schiff medizinisch versorgt und isoliert worden. „Mir ist der Hunger vergangen. Wir sind jetzt erstmal an der frischen Luft auf der Terrasse“, so der Künzeller, der zugibt: „Wenn jemand in der Nähe ist, der hustet, ist das schon ein ungutes Gefühl.“ Doch was ihn an der Situation am meisten ärgert: „Wir wurden nicht gewarnt.“ Unklar ist auch, wie die Reise für die beiden weitergeht. „Für die kommenden Tage haben wir verschiedene Ausflüge gebucht. Sollte das Ergebnis des Virustests positiv ausfallen, ist die Frage, was geschieht“, so Kramer.  Der Verdacht auf eine erkrankte Person auf den Coronavirus hat sich bislang nicht bestätigt. +++

 

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