COP28: Schulze sieht „letztes Aufbäumen“ der fossilen Industrie

Weiter große Differenzen beim Ausstieg aus fossilen Energien

Zum Ende der ersten Woche der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai sieht Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die ölproduzierenden Staaten unter Druck. „Die Welt erlebt in Dubai ein letztes Aufbäumen der fossilen Industrie, doch letztendlich wissen die Ölländer längst selbst, dass ihre Geschäftsgrundlage wegfallen wird, und investieren deswegen kräftig in erneuerbare Energien“, sagte Schulze der „Rheinischen Post“. „Es wird jetzt ernst.“

Dass der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas kommen werde, sei sicher. „Ob er schon in Dubai beschlossen wird, ist ungewiss“, so Schulze. Klar sei, je früher die Weltgemeinschaft sich dieser neuen Realität stelle, desto besser. Sie fände es menschlich nachvollziehbar, wenn manche sich angesichts all der Krisen und Alarme am liebsten zurückziehen würden, sagte die SPD-Politikerin. „Aber das wäre falsch. Die Antwort ist nicht weniger, sondern mehr internationale Zusammenarbeit. Ein gemeinsames globales Vorgehen ist die einzige Chance, den Klimawandel aufzuhalten“, so Schulze. „Das ist anstrengend, aber die Kosten des Nicht-Handelns wären auch in Deutschland deutlich größer.“

Weiter große Differenzen beim Ausstieg aus fossilen Energien

Zum Ende der ersten Woche der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai sieht die deutsche Klimastaatssekretärin Jennifer Morgan noch große Differenzen zwischen einzelnen Staaten beim Ziel, sich auf den globalen Ausstieg aus den fossilen Energien zu verständigen. „Jedem muss klar sein, dass wir hier um das Energiesystem der Zukunft ringen“, sagte Morgan der „Rheinischen Post“. „Status Quo ist keine Option. Transformation ist die einzige Option.“ Das deutsche Ziel sei klar, so Morgan. „Erneuerbare sind die Zukunft, das Ende des fossilen Zeitalters muss hier auf der COP greifbar werden“, sagte die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt. Man sei mitten in den Verhandlungen angekommen. Tag und Nacht werde gearbeitet. „Umstritten ist weiterhin der Ausstieg aus fossilen Energieträgern, da erkennt man große Unterschiede zwischen einzelnen Staaten.“ Aber das Team spüre auch den „Willen zu Fortschritten“ bei zahlreichen Vertragsstaaten, so Morgan weiter. Auf der Weltklimakonferenz wird noch bis zum 12. Dezember über eine globale Verständigung für mehr Klimaschutz und die Transformation der weltweiten Energieerzeugung verhandelt. Weniger umstritten als der Ausstieg aus den fossilen Energien ist das Ziel, die Energieerzeugung aus Erneuerbaren bis zum Jahr 2030 weltweit zu verdreifachen und die Rate der Energieeffizienz zu verdoppeln. Die Bundesregierung hatte in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Klimaaußenpolitikstrategie ihr Verhandlungsziel abgeschwächt: Man setze sich für einen schrittweisen Ausstieg aus den „fossilen Energie ohne CO2-Abscheidung“ ein, heißt es darin. Zuvor war die Rede von einem vollständigen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. +++

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