CDU-Stadtverordnetenfraktion startete in Sommerbegehung

Die CDU-Stadtverordnetenfraktion Fulda ist am gestrigen Freitagabend in ihre traditionelle Sommerbegehung gestartet. Seit nunmehr über 40 Jahren begibt sich die CDU-Fraktion im Fuldaer Stadtparlament zur Bestandsaufnahme zu Fuß durch die Stadtteile oder auch die Fuldaer Innenstadt um von den dort lebenden Bürgerinnen und Bürgern Anregungen wie Kritik entgegenzunehmen.

Die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker um Fraktionsvorsitzende Patricia Fehrmann starteten ihre etwa zweieinhalbstündige Begehung von der sanierten „Landgräfin-Anna-Grundschule“. Patricia Fehrmann begrüßte neben ihren Kollegen aus dem Fraktionsvorsitz u.a. den Bronnzeller Ortsvorsteher Stefan Ihrig, den Fuldaer Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) sowie den Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). In Bronnzell habe sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert, stellte Fraktionsvorsitzende Fehrmann zu Beginn ihrer einleitenden Rede zur Begrüßung heraus. Markantes Aushängeschild der Landgräfin-Anna-Schule, die im Schuljahr 2024/25 von 66 Schülerinnen und Schülern besucht wird, sei beispielsweise die neue Mensa zur Gewährleistung der Schulverpflegung.

Starkes Bekenntnis des Magistrats zur Landgräfin-Anna-Schule

Ortsvorsteher Stefan Ihrig (CDU) freute sich, dass Bronnzell von der CDU-Stadtverordnetenfraktion als erste Anlaufstelle auserwählt worden war. So stehe der Bronnzeller Ortsbeirat mit der CDU-Fraktion im guten kommunikativen Austausch, insbesondere, was auch die verkehrliche Situation im Ort anbetrifft. Bezugnehmend der seit Monaten bestehenden baulichen Neuausrichtung des Bronnzeller Kreisels, führte Stefan Ihrig einleitend seines Grußwortes aus: „Wir Bronnzeller wurden, insbesondere was die verkehrliche Situation anbelangt, extrem gebeutelt. Aber wir wussten ja, was uns erwartet und haben uns darauf eingestellt und gemerkt, dass es funktionieren kann. Wir befinden uns jetzt in der Endphase. Positiv festzuhalten bleibt, dass hier ein Lärmschutz mit verbaut wurde, den wir Bronnzeller immer gefordert haben.“ Ebenfalls von Ihrig positiv herausgestellt wurde, dass beim Stichpunkt „Erddeponie“ nicht, wie vorerst angenommen, viele Lkw durch die Ortschaft fuhren und damit zur Lärmbelästigung beitrugen. „Hart mitgenommen“ hingegen wurden die Bürgerinnen und Bürger von Bronnzell von der Streckensanierung ausgehend von der Deutschen Bahn AG, die insbesondere von Mai bis Juli dieses Jahres nachts an den Wochenenden ausgeführt wurden und so zur erheblichen Ruhestörung der Anwohner beitrugen. Stefan Ihrig: „Auch das hat zum Glück jetzt ein Ende. Wir Bronnzellerinnen und Bronnzeller sind wirklich froh und dankbar über vieles Positive, das auf den Weg gebracht werden konnte und wurde und auch die Zeit der vielen, zum Teil langjährigen Entbehrungen endlich ein Ende haben.“ Während der Bauphase vor dem Hintergrund der Sanierung des Bürgerhauses konnte dieses von der Grundschule, dem Kindergarten und dem Bronnzeller Vereinswesen über drei Jahre nicht genutzt werden. So musste beispielsweise die Seniorentanzgruppe in die Evangelische Kirchengemeinde ausweichen. Ein weiterer Bauprozess markierte die Sanierung des örtlichen Friedhofes.

Stadtbaurat Daniel Schreiner begründete den Neubau der Ganztagesbetreuung der Landgräfin-Anna-Schule mit der gesetzlich verpflichtenden Ganztagsbetreuung für bisher 61 Schülerinnen und Schüler, die untergebracht werden musste und sollte. Lange habe man um die bestmögliche Lösung gerungen, zumal auch aus der Elternschaft und der Lokalpolitik Anträge nach einer Veränderung der Toilettensituation gestellt wurden. Der kleine Holzbau wurde bis zum Eintritt der Schulsommerferien von insgesamt 52 der 61 an der Schule zählenden Schüler genutzt und von daher sehr gut angenommen. Stadtbaurat Schreiner: „Es war ein wichtiger Schritt, diese kleine Grundschule zu stabilisieren. Die kurzen Wege und unsere Verbundenheit zum Stadtteil Bronnzell waren und sind ausschlaggebend für diese Maßnahme gewesen. Durch den kleinen Holzbau wird der denkmalgeschützten Grundschule noch einmal ein ganz anderer Rahmen gegeben. Ich finde diese Baumaßnahme sehr, sehr gelungen.“ Der Kostenrahmen betrug rund 800.000 Euro. Mit der Ganztagesbetreuung wurde auch die Außenanlage neugestaltet. So erhielt die Schule u.a. zwei Trampolins und eine Sprunggrube, die es den Schülern ermöglicht, zum Beispiel für die Bundesjugendspiele vor Ort zu trainieren.

Zweitgrößtes Bürgerhaus im Stadtgebiet steht in Bronnzell

Von der Landgräfin-Anna-Schule ging es für die CDU-Stadtverordnetenfraktion und die interessierten Gäste weiter zum Bürgerhaus, das nach seinem Anbau aus Metall zu 100Prozent barrierefrei zu erschließen ist. Das rund 4,5 Mio. Euro teure Bauobjekt ist nach dem Bürgerhaus Haimbach (rund 3,5 Mio. Euro) das zweitgrößte im Stadtgebiet Fulda. Das Gebäude verfügt über eine automatische Belüftung, Wärmerückgewinnung und darüber hinaus über die neuesten Standards. Die bauliche Gestaltung der Außenanlage soll im August dieses Jahres realisiert werden. Das Gebäude, das in den vergangenen drei Jahren von den Bronnzellern schmerzlich vermisst wurde, verfügt über multiple Nutzbarkeiten im Gebäudeinnern. Der gesamte Neuerungsprozess geschah in einem engen Dialog mit dem Bronnzeller Ortsbeirat, der während der Bauphase kontinuierlich mit einbezogen war. Stadtbaurat Daniel Schreiner lobte am Freitagabend vor einigen Mitgliedern der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung das gute und harmonische Miteinander mit den Lokalpolitikern aus Bronnzell. Das Gebäude verfügt über einen kleinen und großen Saal, einen Mehrgenerationenraum, einer Bibliothek und zwei Jugendräumen sowie ein neues Ortsvorsteherbüro. Da das Gebäude einst vor der Gebietsreform errichtet wurde, konnte nach Stadtbaurat Schreiner „ein gutes Stück Bronnzell“ bewahrt werden. Dieser: „Das Gebäude zeugt von einem Leben, das es einst hinter sich hat; es geht aber dennoch in die Zukunft.“ Im Vergleich zu Haimbach, dessen Bürgerhaus die Stadt rund 3,5 Mio. Euro kostete, sei das Haus in Bronnzell seine 4,5 Mio. Euro angesichts seiner Größe und Bedeutung, die es für seine Bürger einnehme, auch wert. Der Fuldaer Stadtbaurat dankte den anwesenden Gremienmitgliedern für die Bewilligung der finanziellen Mittel für die Bürgerhäuser in den Stadtteilen allgemein. Planungsbeginn des Bürgerhauses in Bronnzell war im Mai 2020 und damit mitten in der Corona-Pandemie, es folgte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine gefolgt von Inflation und Lieferengpässen. Der Beginn des Abrisses des alten Bürgerhauses war auf die Jahresmitte 2021 datiert. Eine Herausforderung war es, sich mit den Leitungsführungen auseinanderzusetzen, die nämlich nicht bekannt waren, da sie nicht dokumentiert wurden. Spätestens bei der Gasleitung und der Kegelbahn, so der Stadtbaurat, sei es kryptisch geworden, was Zeit beanspruchte. Diese Zeit wurde genutzt, um im Altbau zu entkernen. Auf Grundlage der Rohkonstruktion wurde dann die Statik noch einmal nachberechnet bevor ab der Jahresmitte 2022 mit dem Ausbau begonnen werden konnte. Angesichts der Baumasse, die gestemmt werden musste (Astbestertüchtigung, Entsorgung und Leitungsführung) sei die Bauzeit nach dem Stadtbaurat dennoch angemessen gewesen. Die Einweihung des neuen Bürgerhauses soll im Oktober dieses Jahres sein.

Ausweisung von neuem Baugebiet am Bahndreieck für Einfamilien- und Doppelhäuser

Am Bahndreieck angekommen, berichtete Stadtbaurat Daniel Schreiner den Mitgliedern der Fraktion und den interessierten Bürgern über das Bauvorhaben am Ortsrand von Bronnzell. Für das neue Baugebiet für 25 Einfamilien- und Doppelhäuser sollen zunächst Ausgleichflächen sowie ein Schonabstand zum Bahngleis geschaffen werden. Ein sogenannter Lärmriegel soll den Lärm, der beim Vorbeifahren der Rhönbahn alle 30 Minuten entsteht, weitestgehend mindern. Ein Gutachten eines Fachgutachters habe gezeigt, dass der Lärm dann um das Baugebiet herum geleitet würde. Staffeln, die in Richtung des Wohnquartiers ausgerichtet sein werden, sind ebenfalls geplant und im Übrigen die Voraussetzung zur Entstehung des Neubaugebietes. Erschlossen wird das Neubaugebiet über die Eichenzeller Straße mit zwei Einmündungen. Zum einen geschieht das über einen Kreisverkehr, der dazu dient, die Geschwindigkeit des Verkehrs niedrig zu halten.  Auf direkte Zufahrten an die Grundstücke von Seiten der übergreifenden Straße werde es nicht geben. Für die 25 Bauplätze gibt es ein Bewerbungsverfahren, über die Vergabe der Bauplätze entscheidet der Magistrat der Stadt Fulda und der Haupt- und Finanzausschuss. Die Richtlinien zur Vergabe sind über die Homepage der Stadt Fulda einzusehen. Des Weiteren ist hier ein Spielplatz geplant. Zur Abgrenzung des Bahngleises ist man in Überlegungen ob dies ein Zaun oder eine Heckenstruktur sein könne. Das Baugebiet am Bahndreieck ist das erste große Baugebiet seit der Eingemeindung Bronnzells zur Stadt (Gebietsreform).

Bronnzells Ortsvorsteher Stefan Ihrig stellte heraus, dass nach den Themen Schule und Kita nun auch das Neubaugebiet Gestalt annehme. Das Wichtigste für die Bronnzeller sei jedoch, den Zugang zum Radweg und zur Fulda-Aue zu haben, zumal dies der einzige Weg sei, auf diesem man ohne die Straße zu überqueren nach Eichenzell gelange. Der Weg über das Bahngleis sei bei den Bronnzellern beliebt und nicht wegzudenken. Er werde außerdem von Wanderern, Fahrradfahrern und Freizeitsportlern aufgesucht. Viele Kinder hätten auf der Strecke Radfahren gelernt. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Da der Bahnübergang unbeleuchtet und unbeschrankt ist, ist die Rhönbahn darauf angewiesen, ihr Kommen durch die Abgabe von mindestens drei Hupsignalen anzukündigen.

Vor dem Hintergrund der Entstehung eines möglichen dritten Bahngleises durch die Deutsche Bahn AG wünsche sich insbesondere die Interessengemeinschaft (IG) Bronnzell bei allen Entscheidungen, die Lärmbelästigung durch die Bahn anbetreffend, im Dialog mit der Kommunalpolitik mit einbezogen zu werden. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Patricia Fehrmann verdeutlichte, dass die Informationspolitik die Belange der Bürger Bronnzells betreffend mit den beiden Stadtverordneten, Benedikt Ihrig und Konstantin Bockmühl als gesichert gilt.

Die Stadtteilbegehung der Fraktion fand schließlich in der Reinholz Manufaktur „Am Rhönbad 5“ in Fulda-Bronnzell ihr Ende, wo sie von Inhaber und Geschäftsführer Heiko Reinholz in Empfang genommen wurde und ihnen Wissenswertes zur Entstehung der Marke „Kaffeerösterei Reinholz“ und von seinen Anfängen vermittelte. Aktuell zählt das Unternehmen mit den beiden Cafés im Fuldaer Steinweg und dem Manufaktur-Café Am Rhönbad rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als krönenden Abschluss gab es für die über 40 Teilnehmenden neben erfrischenden Getränken selbstgemachten Pflücksalat mit Feta, Fingerfood in Eigenkreation sowie Bruschetta. Für die gereichten Speisen zeigte sich Patricia Fehrmann, u.a. Geschäftsführerin des Unternehmens „Gewürzkontor Fehrmann“, verantwortlich, die mit den Gewürzen von Gewürzkontor Fehrmann veredelt wurden. Bei hochsommerlichen Temperaturen und lockeren Gesprächen fand die erste Stadtteilbegehung der CDU-Stadtverordnetenfraktion schließlich ihr Ende. Die nächste Sommerbegehung der Fraktion ist am Freitag, den 26. Juli, ab 18 Uhr. Dann durch die Fuldaer Innenstadt. +++ jessica auth

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