CDU-Machtkampf: Zweifel an Kampfkandidatur mehren sich

Die Kommunalen wollten "eine einvernehmliche Lösung vor dem Parteitag"

CDU

In der CDU mehren sich die Stimmen, die geplante Kampfkandidatur um den CDU-Vorsitz angesichts der Corona-Pandemie zu überdenken. „Die Krise verändert Deutschland und Europa. Ich denke, dass die drei Kandidaten daher die veränderte Situation nach der Krise neu bewerten müssen“, sagte JU-Chef Tilman Kuban den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Als Partei stehe man geschlossen hinter seinem Führungspersonal, so Kuban. In Krisenzeiten sei eine starke Exekutive gefragt.

„Da sind wir als Union mit der Kanzlerin, Gesundheitsminister Spahn und den Ministerpräsidenten gut aufgestellt. Die Menschen wollen Persönlichkeiten, denen sie vertrauen können“, sagte der CDU-Politiker. Die kommunalpolitische Vereinigung der Union (KPV) geht noch einen Schritt weiter und pocht darauf, vor dem Parteitag im Dezember eine einvernehmliche Lösung zu suchen. „Das wenigste, was unser Land, was unsere Partei in den nächsten Monaten braucht, sind Personalauseinan  dersetzung. Ich erwarte, dass alle ihre persönlichen Befindlichkeiten hintanstellen“, sagte KPV-Chef Christian Haase den Zeitungen.

Die Kommunalen wollten „eine einvernehmliche Lösung vor dem Parteitag“. Die Beteiligten müssten „sich unter der Moderation der Vorsitzenden von CDU und CSU zusammensetzen bis weißer Rauch aufsteigt“. Der kommunalpolitische Sprecher der Unionsfraktion sagte, wer dieses als „Hinterzimmerpolitik“ diskreditiere, scheine die Folgen eines offenen Wettbewerbs für die CDU zu ignorieren. „Auch jetzt in der Krise setzen wir doch auf den Konsens, damit unser Land zusammen kommt und gemeinsam stark ist – so muss es auch für die CDU laufen“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete. Die CDU habe eine Vorsitzende und sei bis zum nächsten Parteitag handlungsfähig. +++