CDU-Kreistagsfraktion besuchte Alsfelder Spedition Krug.

Auswirkungen auf heimische Spediteure

Die CDU-Kreistagsfraktion zu Besuch bei der Spedition Krug. Vlnr.: Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, Seniorchef Heinrich Krug, Kreisbeigeordneter Michael Refflinghaus, CDU-Vorstandsmitglied Richard Weicker, Kreisbeigeordneter Kurt Wiegel, Kreistagsabgeordnete Sonja Dickert, Kreistagsabgeordneter Bgm. Hauke Schmehl, Kreistagsabgeordneter und ZAV-Verbandsvorsteher Dieter Boß, CDU-Fraktionsvorsitzender Bgm. Stephan Paule, Kreisbeigeordnete Margit Wallisch, Kreistagsabgeordneter OV Edgar Merle, Kreistagsabgeordneter Bgm. Dietmar Krist, Firmeninhaber Stefan Krug, Kreistagsabgeordneter und Ehrenbürgermeister Ulrich Künz.

Die Auswirkungen von Corona-Pandemie und Ukraine Krieg, Fahrermangel sowie die Preissteigerungen bei Kraftstoffen standen im Mittelpunkt eines Besuchs der CDU-Kreistagsfraktion mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak bei der Spedition Krug im Gewerbegebiet Alsfeld-Altenburg. Inhaber Stefan Krug informierte zusammen mit seinen Eltern, den Unternehmensgründern Heinrich und Gabriele Krug die Kommunalpolitiker über sein Unternehmen und die Lage in der Speditionsbranche.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung des Kraftstoffpreises ging Krug eingangs auf die Preisentwicklung seit dem Jahr 1950 ein. Krug beschrieb, dass die durchschnittliche Gewinnmarge ca. 3 Prozent vom Umsatz betrage. Der Dieselpreis sei von Januar 2022 bis heute um 23,5 teurer geworden. Ohne Effizienzsteigerungen der Unternehmen und ohne Weitergabe der Mehrkosten an die Kunden könne niemand in der Branche mehr wirtschaftlich arbeiten.

Gleichzeitig warnte Krug davor, auf schnelle staatliche Hilfen zur Lösung dieser Problematik zu setzen. Vielmehr sah er eine Chance darin, dass sich die Unternehmen vor dem Hintergrund der Herausforderungen selbst anpassen und innovative Lösungen vorschlagen. Ebenso sah er durch die Preisexplosion und den Ukrainekrieg eine Chance, wie die Transportwirtschaft unabhängiger von importieren Kraftstoffen werden könnte und sich mehr zu Energie, die in Deutschland und Europa produziert wird, hin ausrichten könnte.

Unvermeidbare Kostensteigerungen müsse die Branche an die Transportkunden weitergeben, was diese bisher auch so akzeptiert hätten. Auch die von einigen Teilnehmern befürchtete „Bereinigung“ in der Branche, weil Unternehmen wegen des Preisdrucks aufgeben müssten, sah Krug andern: „Bisher sehe ich hierfür keine Anzeichen,“ erklärte der Firmeninhaber.

Der Vorsitzende des CDU-Kreistagsfraktion, Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, fragte nach den aktuellen Herausforderungen und Wünschen der Branche im Allgemeinen und der Spedition Krug im Besonderen. Krug betonte, dass das wichtigste begrenzende Element der Mangel an Fahrerinnen und Fahrern sei. Habe man in vergangenen Jahrzehnten immer wieder auf Personen zurückgreifen können, die während ihres Wehrdienstes bereits an das LWK-Fahren herangeführt worden seien, sei heute der Nachwuchs an deutschem Fahrpersonal fast vollständig weggebrochen; und das trotz möglicher Nettoverdienste von ca. 3.000 Euro monatlich. Auch für ausländische Fahrer, z. B. aus Osteuropa, sei das Arbeiten in Deutschland aus verschiedenen Gründen oft weniger attraktiv, als man sich das hierzulande oft vorstelle.

Verkehrlich wünschte sich Krug „weniger Ampel und mehr grüne Pfeile“. Er machte zusammen mit Bürgermeister Stephan Paule und den anderen Anwesenden sein Unverständnis darüber deutlich, dass Hessen Mobil die Erschließung des neuen Alsfelder Gewerbegebiets am Weißen Weg über einen Kreisverkehr an der B 62 abgelehnt habe. „Im Stadtgebiet gibt es doch schon drei Kreisverkehre an den Bundesstraßen B 254 und B 49. Das Bestehen der Landesbehörden auf einer Lichtzeichenanlage an der B 62 sei weder ressourcenschonend noch sinnvoll, waren sich Krug und die anderen Teilnehmer abschließend einig. +++ pm