Bundesbank sieht Ursachen für Finanzkrise auch in Deutschland

Inzwischen sei die Regulierung strenger geworden

Zehn Jahre nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers sieht Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die Ursachen für die Finanzkrise auch in Deutschland. „Die Finanzkrise war auch eine deutsche Krise“, sagte Weidmann der „Bild“. Die Krise habe zwar in den USA ihren Anfang genommen, „aber die deutschen Banken waren nicht nur Opfer“, so der Bundesbank-Chef. Viele deutsche Institute seien hohe Risiken eingegangen, die sie letztlich nicht tragen konnten. Dieses Geschehen habe damals „viele Bürger tief verunsichert und das Vertrauen in das Finanzsystem erschüttert“, sagte Weidmann weiter. „Auch das Vertrauen in den Staat hat wohl teilweise gelitten.“ Inzwischen sei die Regulierung strenger geworden, dennoch sei es eine „Illusion“ zu glauben, der Staat könne derartige Krisen komplett verhindern, sagte der Notenbank-Präsident dem Blatt. Angesprochen auf die Tatsache, dass bis heute nur sehr wenige Banken-Vorstände für ihre Fehl er bestraft wurden, sagte Weidmann: „Ich verstehe, dass viele Bürger die Erwartung hatten, dass in besonders schweren Fällen Manager vor Gericht gestellt und bestraft werden. Und ich kann auch ihre Enttäuschung verstehen.“ +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen