Die Bundesregierung sieht eine geringe Gefahr der Überschuldung von Unternehmen infolge der Coronakrise. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf eine Antwort der Regierung zu einer Kleinen Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Zwar spiegele sich die Krise auch in den vorhandenen Daten zur Eigenkapitalsituation der Unternehmen wider, „gleichzeitig zeigt sich nach Einschätzung der Bundesregierung jedoch, dass die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen zahlreichen Unternehmen geholfen haben“, heißt es darin.
Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen habe keine Eigenkapitalrückgänge zu berichten. „Dementsprechend dürfte auch nur eine Minderheit der Unternehmen von einer Überschuldung bedroht sein, was wiederum mögliche Gefahren beschränkt.“ Zu einzelnen betroffenen Branchen machte die Regierung mangels detaillierter Daten keine Angaben. In der Antwort auf die FDP-Anfrage gibt die Regierung indes erstmals Auskunft über die Entwicklung des sogenannten Eigenkapitalzuschusses, den Unternehmen, die besonders schwer und über eine lange Zeit von Schließungen wegen der Corona-Pandemie betroffen sind, seit April beantragen können.
Den Angaben zufolge wurden – Stand: 1. Juni 2021 – knapp 84.000 Anträge zum Eigenkapitalzuschuss mit einem Volumen von rund 1,4 Milliarden Euro gestellt. Etwas mehr als 39.000 Anträge sind bisher ausgezahlt worden. Dabei betrug die durchschnittlich beantragte Zuschusshöhe etwa 17.300 Euro. Am meisten wurde die Hilfsmaßnahme von Unternehmen des Gastgewerbes und des Handels nachgefragt. Der FDP-Wirtschaftspolitiker Gerald Ullrich kritisierte die geringe Auszahlungsquote. „Beim frisch eingeführten Eigenkapitalzuschuss setzt sich fort, was für die gesamten Wirtschaftshilfen gilt: Die Bearbeitung dauert zu lange“, sagte Ullrich der Zeitung. +++
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