Der Deutsche Brauer-Bund zeigt sich offen für Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), das sogenannte begleitete Trinken für 14- bis 16-Jährige zu verbieten. Eine Sprecherin des Verbandes sagte der „Rheinischen Post“: „Die deutsche Brauwirtschaft unterstützt wirksame und ausgewogene Präventionsstrategien.“
In Übereinstimmung mit der Bundesregierung sehe man den Schutz von Kindern und Jugendlichen als wichtiges Handlungsfeld. „Sobald konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen, werden wir gerne dazu Stellung nehmen“, teilte die Sprecherin mit. „Wir sind offen für den Dialog und wollen uns auch in Zukunft daran beteiligen, Prävention und Information weiter zu stärken“, sagte sie. Studien etwa der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung würden zeigen, dass Jugendliche alkoholische Getränke heute deutlich verantwortungsvoller konsumierten als noch in früheren Jahren. „Dieser Trend ist sehr erfreulich“, sagte die Sprecherin.
Bundeselternrat für Verbot von Lachgas und „begleitetem Trinken“
Der Bundeselternrat hat sich offen gezeigt für Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der ein Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige und ein Ende des „begleitenden Trinkens“ von Jugendlichen im Beisein von Sorgeberechtigten anstrebt. „Als Bundeselternrat begrüßen wir die Pläne von Karl Lauterbach, Lachgas für Minderjährige, K.O.-Tropfen und das sogenannte begleitete Trinken für 14- bis 16-Jähre zu verbieten“, sagte der Vorsitzende des Bundeselternrats, Dirk Heyartz, der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Das ist überfällig und sollte schnellstmöglich kommen, um Kinder und Jugendliche vor Drogen oder Missbrauch besser zu schützen.“ Allerdings dürfe man nicht naiv sein. „Das Verbot wird in der Praxis kaum etwas bringen, weil Kinder und Jugendliche immer einen Weg drumherum finden werden“, mahnte Heyartz. „Ich erwarte daher von der Bundesregierung und den Landesregierungen, dass sie ein Konzept für mehr Aufklärung und Prävention bei Drogen wie Lachgas und Alkohol entwickeln.“ Dazu müssten auch Lehrer mit an den Tisch, denn die Schule sei der wichtigste Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, so Heyartz. Er verspreche sich viel davon, wenn Schüler dabei mithelfen, ihre Klassenkameraden aufzuklären. „Das bringt oftmals mehr, als wenn es von Erwachsenen kommt“, sagte der Vorstand des Bundeselternrats. +++