Fulda. Ein „Letzter Akt“ soll es werden, mit dem die Bürger- und Bürgerinnen-Initiative L14 das fast zweijährige „Theater“ um die Geschichte in der Langebrückenstrasse 14 beendet. Mit einer Umzugs -Menschenkette zwischen der L14 und dem Interimsstandort in der Lindenstrasse 2 soll symbolisch der Umzug der Initiativen stattfinden. Verknüpft ist diese Aktion seitens der BI mit einer Stadtwette, die sich an den traditionellen Saalwetten einer großen Samstagabendshow orientiert: Wetten, dass es nicht gelingt, 500 Personen aus dem vielfältigen Unterstützerkreis der L14 zu finden, die sich am Samstag, den 3. März pünktlich um 14.02 Uhr entlang der Strecke Langebrückenstrasse 14 – Lindenstrasse 2 über Hinterburg, Domplatz, Stadtschloss aufstellen und symbolisch Kartons der Initiativen sowie das legendäre L14-Schild durchreichen?
Sollte die BI verlieren und die Kette gelingen, so werden in einer gemeinsamen Aktion von „Kleidertausch“ und „Küche für Alle – KüfA“ die Bediensteten in der nahe gelegenen Stadtverwaltung mit einem veganen Süppchen und ausgewählten Klamotten bedacht. Mindestens 500 Personen werden gebraucht, so die BI, um die Menschenkette lückenlos zwischen den Standorten aufzubauen. „Das sollte doch zu schaffen sein“, so Matthias Söhlke, einer der BI-Sprecher, „schließlich haben auch weit über 1.000 Personen für den Erhalt der L14 unterschrieben und waren auf den ganzen Veranstaltungen von Hoffesten, Weihnachtsmärkten, Kino und Konzerten“. Jetzt gilt es, die Kräfte vorerst noch einmal zu bündeln und den Umzug öffentlichkeitswirksam und demonstrativ zu vollziehen. Da der Prozess nicht immer so positiv verlaufen, wie es gerne von offizieller Seite dargestellt wurde und wird, ärgerten sich die zahlreichen Engagierten in den rund 20 verschiedenen Initiativen über die sprunghaften Aussagen der Verantwortlichen, über erst zugesagte Gelder und perspektivische Absichten und die spätere Relativierung der Aussagen, trotz intensiver Unterstützung einzelner städtischer Bediensteter. Mit der Menschenkette – eine traditionsreiche Aktion aus den Zeiten der Friedensbewegung, die mahnend das friedvolle Handeln zum Ausdruck bringt – will die BI das ehemalige Kammandel-Gebäude für subkulturelle und soziokulturelle Initiativen einweihen und verdeutlichen, dass sie weiterhin die geplanten Schritte genau beobachten wird.
Schließlich soll es sowohl für die Initiativen in der neuen „L14zwo“ sowie für das zwischenzeitlich an anderem Ort untergekommene „Kino 35“ in zwei bis drei Jahren in den „Kulturhof“ in der Weimarer Strasse gehen. Jedenfalls ist diese Absicht der offizielle Grund für die genehmigte Erweiterung des Fördergebiets aus dem Stadtumbauprogramm West Hinterburg/ Langebrückenstrasse“. In der ursprünglichen Fassung war das Gelände Langebrückenstraße 14 Kernstück des Fördergebiets. Der Erhalt der Soziokultur um das „Jugendwerk der AWO“ und den Initiativen war einer der Antragsgründe für die Erweiterung und die Bereitstellung von langjährigen Landesmitteln aus dem Förderprogramm. Bis die Planungs- und Umbauphase am Betriebsamt abgeschlossen ist, wurde der Mietvertrag in der Lindenstrasse auf zwei Jahre abgeschlossen, auch da der Eigentümer langfristig andere Pläne mit dem Gebäude verfolgt. Für die Umzugs-Menschenkette am Samstag, den 3. März 2018 um 14.02 Uhr ruft die BI alle Unterstützer des L14 auf, zusammen ein friedvolles, buntes und lebendiges öffentliches Zeichen zu setzen. Für warme Getränke ist an den Standorten gesorgt. +++ pm