Brandenburgs Umweltminister lobt Teslas Projektmanagement

Bund erwartet durch Tesla-Projekt Schwung für andere Großbauten

Der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel (Grüne) hat den US-Autobauer Tesla für sein Projektmanagement beim Bau seines neuen Werks in Grünheide bei Berlin gelobt. „Tesla arbeitet permanent an Verbesserungen“, sagte Vogel dem „Handelsblatt“. Dort, wo andere Unternehmen sich schwertun, signalisiere Tesla, dass man keine Probleme schaffen, sondern lösen wolle. Als Beispiel nannte der Minister den Wasserverbrauch der künftigen Fabrik, die in einem Trinkwasserschutzgebiet gebaut wird.

Deswegen sei der jährliche Wasserverbrauch von ursprünglich drei Millionen Kubikmeter jährlich auf nunmehr 1,4 Millionen mehr als halbiert worden, sagte Vogel. „Die benötigte Wassermenge ist für ein Industrieunternehmen dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich viel“, fügte der Minister hinzu. „Die Wasserversorgung von Tesla in der ersten Ausbaustufe steht nicht in Zweifel.“ Die Grünen im Bundestag werten die Ansiedlung in Brandenburg als „Glücksfall für den Automobilstandort Deutschland“. Tesla setze die deutschen Hersteller maximal unter Druck, sagte Fraktionsvize Oliver Krischer der Zeitung. „Wenn insbesondere BMW und Mercedes nicht stärker reagieren, werden voraussichtlich die besten Fachkräfte aus München und Stuttgart zu dem neuen Konkurrenten wechseln.“

Bund erwartet durch Tesla-Projekt Schwung für andere Großbauten

Nach Einschätzung des Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat das Tempo, mit dem der US-Autobauer Tesla sein neues Werk in Grünheide bei Berlin baut, Vorbildcharakter für andere Großbauprojekte. „Tesla zeigt, was möglich ist, wenn politischer Wille sowie effiziente und schnelle Bearbeitungsabläufe bei Verwaltung und Gerichten auf Umsetzungswillen in Wirtschaft und Industrie treffen“, sagte Bareiß dem „Handelsblatt“. Sollte die endgültige Baugenehmigung tatsächlich im November 2020 erfolgen, sei die Verfahrensdauer mit gerade mal zwölf Monaten „mehr als rekordverdächtig“, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Tesla könne damit „nicht nur den deutschen Automarkt aufmischen, sondern vielmehr auch unseren Standort Deutschland in Sachen Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen revolutionieren“. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, spricht von einer „Signalwirkung“. Die zügigen Baufortschritte in Grünheide seien „ein großartiges Beispiel dafür, wie eine kluge und frühzeitige Abstimmung nach einer Grundsatzentscheidung Planung und Umsetzung beschleunigen kann“, sagte Hüther dem „Handelsblatt“. Schon die Tatsache, dass Tesla nun auch die Batterieproduktion in Deutschland plant, spreche für einen „Sogeffekt“. Ähnlich sieht es der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer: „Tesla gibt uns Entwicklungshilfe“, sagte Dudenhöffer der Zeitung. „Unsere Zulieferer werden mitgezogen und auch die Autobauer.“ Das Projekt sei „ein Segen für Deutschland“. Ein Scheitern wäre eine „Riesenblamage“, Grünheide und Brandenburg „würden zum Spott der Welt“. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen