Bouffier: AKK Entscheidung ist eine noble Geste

Werte-Union fordert Urwahl des CDU-Kanzlerkandidaten

Ministerpräsident Volker Bouffier

„Sie verdient Respekt und diesen müssen wir ihr auch für ihre Arbeit als Parteivorsitzende zollen. In einer Phase des Umbruchs hat Kramp-Karrenbauer die CDU programmatisch neu aufgestellt und mit der Schwesterpartei CSU wieder zusammengeführt. Als Partei wäre es nicht klug, mit drei verschiedenen Personen – Kanzlerin, Parteivorsitzende und Kanzlerkandidat – in die kommenden Wahlen zu gehen. Von daher ist die Entscheidung, die Kanzlerkandidatur und den Parteivorsitz wieder in eine Hand zu legen, richtig. Bis zu dieser Entscheidung bleibt Kramp-Karrenbauer Parteivorsitzende. Da wir als Union einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten wollen, werden sich die Parteivorsitzenden von CDU und CSU entsprechend abstimmen. Danach wird über das weitere Verfahren zu entscheiden sein. Wichtig ist, dass die Union jetzt zusammensteht, entschlossen agiert, um als Volkspartei der Mitte Deutschland auch in Zukunft zu gestalten“, so der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.

Werte-Union fordert Urwahl des CDU-Kanzlerkandidaten

Die Werte-Union fordert eine Urwahl des CDU-Kanzlerkandidaten. Auch über den Parteivorsitz sollten die Mitglieder direkt entscheiden, sagte Alexander Mitsch, Bundesvorsitzender des Vereines, am Montag. Der Schritt von Annegret Kramp-Karrenbauer sei für die Werte-Union „völlig überraschend“ gekommen. „Die CDU darf jetzt nicht den Fehler machen, sich von der ungezügelten linken Agitation zerreiben zu lassen, die wir seit der Wahl Thomas Kemmerichs erleben“, sagte Mitsch. Es wäre zudem falsch, „die Schuld für diese herbeigerufene Staatskrise bei Annegret Kramp-Karrenbauer zu suchen“. Diese habe von ihrer Vorgängerin Angela Merkel „ein schweres Erbe übernommen“. Die größte Herausforderung für den neuen Parteivorsitzenden werde es sein, wieder konservative Wählergruppen an die Partei zu binden, „die wir durch die politischen Fehler der vergangenen Jahre an die AfD verloren haben“. Kramp-Karrenbauer hatte am Montag angekündigt, selbst nicht als Kanzlerkandidatin der Union antreten zu wollen, und den CDU-Parteivorsitz stattdessen zum gegebenen Zeitpunkt an diesen abzugeben.

Bosbach will CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur „in eine Hand legen“

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat sich dafür ausgesprochen, den CDU-Vorsitz und die Kanzlerkandidatur „in eine Hand zu legen“. Er könne „nicht dazu raten“, dass man sich „monatelang“ mit der Frage der Kanzlerkandidatur beschäftige, sagte Bosbach am Montag dem Deutschlandfunk. „Damit würden wir das Publikum nur erstens schwer irritieren, den potenziellen Bewerberkandidat am Ende beschädigen, und vor allen Dingen wären wieder einmal Personalfragen wichtiger als Sachfragen. Das war noch nie ein Erfolgsmodell“, so der CDU-Politiker weiter. Zudem verlangte er eine „vorbehaltlose Unterstützung“ für die Nachfolge des CDU-Vorsitzes. „Wenn man dann an der Spitze das Gefühl hat, weite Teile rufen nach Führung, wollen sich aber nicht gerne führen lassen, dann wird es schwierig, egal wer an der Spitze steht“, sagte Bosbach. Bezüglich der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen warnte er vor jeder Form einer Kooperation mit der AfD. „Wir kommen auch in große Probleme, wenn wir jetzt den Weg freimachen für einen Ministerpräsidenten der Linkspartei in Thüringen, denn wo, bitte, ist der fundamentale Unterschied zwischen Unterstützung, also aktive Wahl, und Weg freimachen?“, so der CDU-Politiker. Wenn es keine Einigung auf die Parteien der Mitte gebe, sehe er „nur die Alternative einer Neuwahl“. +++

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