Schlitz. Nachdem am in Schlitz das Altbierfest, anlässlich des 5ojährigen Angebots dieser Biersorte der Auerhahn Bräu gefeiert wurde, hatte unser Mitarbeiter zufällig Gelegenheit, in einem Gespräch mit Otto Otterbein einiges über das amerikanische Schlitz-Bier ins Gedächtnis zurück zu rufen. Es könnte auch Sie, liebe Leser, interessieren. Zu diesem Thema gab es gab es bereits Berichte, denen, wie ich denke, nichts mehr hinzu zu fügen ist.
Schlitz-Bier Brauerei bis 1982 aktiv
1998: „Wisconsin, ein Partnerstaat des Landes Hessen, feierte seinen 150. Geburtstag. Zu den Feierlichkeiten war eine hessische Delegation eingeladen. Teil dieser hessischen Delegation war auch eine Abordnung aus Schlitz. Die berühmte Schlitz-Brauerei, einst in Milwaukee beheimatet, konnte dort allerdings nicht mehr besichtigt werden, da sie bereits 1982 ihre Produktion eingestellt hatte. Lediglich das Gebäude ist noch als Industriedenkmal vorhanden. Der Name Schlitz-Bier ist allerdings immer noch sehr bekannt, da es ein sehr gutes Bier gewesen sein muss. Die Anmerkung, dass man aus einer Stadt mit gleichem Namen komme, führte bei vielen Amerikanern zu manchem „Ah“ und „Oh“….. Keine Angabe des Berichterstatters
2000: „Und noch einmal SCHLITZ-Bier“
Am 2. April 1945 geriet ich als 17-Jähriger in amerikanische Gefangenschaft. Nach einer relativ kurzen Zeit in verschiedenen Durchgangslagern, teils unter freiem Himmel in aufgeweichten Zuckerrübenfeldern und einer miserablen Verpflegung, war ich froh, Anfang Juni 1945 in Le Havre in einem Arbeitslager zu landen. Wir mussten u.a. Schiffe beladen. Dabei fiel mir die erste Bier-Dose mit dem Schriftzug SCHLITZ in die Hände. Ich war überrascht und freudig erregt, nahm ich doch an, dass unsere Schlitzer Brauerei wieder Bier brauen und an unsere Besatzungsmacht liefern würde.
Im Dezember 1967 weilte ich auf Einladung eines Deutschen Landmaschinen-Herstellers auf Mallorca. Am zweiten Abend in Palma besuchte ich mit Kollegen eine Gaststätte. Hier wurde SCHLITZ-Bier ausgeschenkt, vom Kellner wollte ich ein Bierglas mit dem bekannten Schriftzug SCHLITZ kaufen. Aber alles gute Zureden half nichts. Selbst das Zeigen meines Reisepasses mit der Wohnort-Bezeichnung Schlitz war vergebens. Ich konnte einfach kein Glas bekommen. Also wurde beschlossen, mindestens ein Glas als „Mundraub“ mitgehen zu lassen.
Weit kamen meine Kollegen und ich damit nicht. Kaum hatten wir das Lokal verlassen, kam schon der Kellner laut lamentierend angerannt. Seinem deutsch-spanisch-englischen Redeschwall war zu entnehmen, dass ich als SCHLITZ-Bier-Brauerei-Kenner es wohl doch nicht nötig hätte Biergläser zu klauen. Meine Kollegen und ich waren auf frischer Tat ertappt worden und unser Gläser wanderten wieder zurück. Der Ober bedankte sich noch und war sichtlich froh seine Gläser wieder bekommen zu haben.
Wieder in Schlitz angekommen, ließen mich meine SCHLITZ-Bier-Geschichten nicht los. Ich besorgte mir ein Bild meiner Vaterstadt mit einem vierspännigen Brauereiwagen im Vordergrund, dazu sechs Biergläser unserer Brauerei und mit der Schilderung meiner Erlebnisse mit SCHLITZ-Bier ging anfangs des Jahres 1968 ein Paket von Schlitz/Hessen an die Jos. Schlitz Browing Company in Milwaukee. Im Juni 1968 erhielt ich per Schiffspost von Milwaukee dann eine Gegengabe mit 6 Biergläsern. Leider hatten nur drei davon die lange Reise überstanden und diese drei sind auf dem einen Bild zu sehen“, erzählte Otterbein. +++ fuldainfo | hans schmidt