Bericht: Scheuer droht Daimler mit Ordnungsstrafe in Milliardenhöhe

Indizien aus Sicht der Verkehrsbehörden erdrückend

Berlin. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat dem Daimler-Konzern angeblich ein Ordnungsgeld von 3,75 Milliarden Euro angedroht. Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, äußerte Scheuer beim Treffen mit Daimler-Chef Dieter Zetsche am vergangenen Montag den Verdacht, dass in tausenden Mercedes-Fahrzeugen ein unzulässiges Reinigungssystem eingebaut sei. Pro Fahrzeug könne er bis zu 5.000 Euro berechnen, schreibt das Magazin.

Das dem Verkehrsministerium unterstellte Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte am 23. Mai einen amtlichen Rückruf von 4.900 Mercedes-Transportern des Typs Vito angeordnet. Darin habe man „unzulässige Abschalteinrichtungen festgestellt“. Nun wird untersucht, in wie vielen Daimler-Fahrzeugen die Technik sonst noch verbaut ist. Wie der „Spiegel“ berichtet, sind die Untersuchungen an Dieselmodellen der C-Klasse weit fortgeschritten, die Indizien aus Sicht der Verkehrsbehörden erdrückend.

Noch innerhalb der zweiwöchigen Frist bis zum nächsten Treffen Zetsches mit Verkehrsminister Scheuer sollen deshalb Daimler-Vertreter zur Anhörung ins KBA nach Flensburg geladen werden. Dabei geht es um mindestens 80.000 Autos, denen ebenfalls ein Rückruf droht. Daimler sagt dazu auf Nachfrage, man habe „über die Inhalte des Gesprächs mit Minister Scheuer Vertraulichkeit vereinbart“ und werde sich nicht äußern. +++

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