Bericht: Merkel setzt auf mehrstufige Lockerung

Lambrecht: Öffnung von Hotels oder Restaurants für Geimpfte möglich

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Angela Merkel (CDU).

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen offenbar auf ein mehrstufiges Modell. Das berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Teilnehmer der CDU-Präsidiumssitzung am Montag. Demnach soll die Kanzlerin gesagt haben, dass es die „berechtigte Sehnsucht nach einer Öffnung“ gebe. Konkret soll es „vier Öffnungsschritte ohne Jojo-Effekt“ geben. Details, wie diese Öffnungsschritte aussehen könnten, wurden aber zunächst nicht bekannt. Aktuell ist für den 3. März die nächste Bund-Länder-Runde geplant. Dabei soll es dem Vernehmen nach auch um Lockerungen der Maßnahmen gehen.

Lambrecht: Öffnung von Hotels oder Restaurants für Geimpfte möglich

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) ist offen dafür, Menschen nach einer Corona-Impfung wieder deutlich mehr Rechte einzuräumen – so wie es jetzt in Israel gemacht wird. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Hoteliers oder Gastronomen sagen, für Geimpfte ist der Zugang möglich“, sagte Lambrecht im RTL/n-tv-„Frühstart“. Sie schränkte allerdings ein, dass derzeit die Datenlage zur Übertragung von Infektionen nach der Impfung noch nicht ausreiche. „Wenn wir wissen, dass die Impfung tatsächlich dazu führt, dass man nicht mehr infektiös ist, dann gibt es auch keinen Grund mehr, die Grundrechte einzuschränken.“ Menschen, die einen negativen Schnelltest vorweisen könnten, müssten aber ebenso Zugang zum Beispiel zu Restaurants bekommen, so Lambrecht. Die SPD-Politikerin ist skeptisch, ob breit verfügbare Corona-Schnelltests ab März dazu führen könnten, Lockdown-Maßnahmen aufzuheben. „Alleine auf die Zahl der Schnelltests können wir nicht schau  en, sondern es muss immer ein Gesamtbild erstellt werden.“ Wichtig bleibe vor allem, dass das Gesundheitssystem mit den Infektionen fertig werde. Der Anteil der Virus-Mutationen steige. „Wir sind noch nicht über den Berg. Wir müssen von Woche zu Woche genau beobachten.“ Positiv sei, dass die Zahl der Todesfälle sinke. Das habe auch mit den Impfungen zu tun, so Lambrecht.

Bundesweite Impfquote steigt auf vier Prozent

Im Rahmen der Impfkampagne gegen das Coronavirus ist die bundesweite Impfquote (ohne Zweitimpfungen) auf vier Prozent der Bevölkerung gestiegen. Das zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Bundesländer. Die Zahl der erstmaligen Corona-Impfungen in Deutschland stieg demnach am Montag auf 3.312.083. Gegenüber den am Sonntag im Laufe des Tages bekannt gewordenen 3.183.899 erstmaligen Verimpfungen stieg die Zahl der Impflinge um 128.184 an. In den letzten sieben Tagen wurden täglich durchschnittlich 82.000 Menschen erstmalig gegen das Coronavirus geimpft. Wenn es in dem Tempo weiterginge und auch die aktuelle Zahl der täglichen Neuinfektionen gleichbliebe, hätten im April 2022 etwa 60 Prozent der Bevölkerung einen Impfschutz – oder die Infektion durchgemacht. Das Gesundheitsministerium hofft jedoch, dass die Zahl der täglichen Impfungen steigt. +++