Bericht: Fahrplan für Atom-Endlagersuche fraglich

Berlin. Der Fahrplan für den Neustart der Suche nach einem Atom-Endlager kommt ins Rutschen. Eigentlich sollte die Endlager-Kommission des Bundestages, in der Politiker, Wissenschaftler sowie Vertreter von Wirtschaft und Zivilgesellschaft sitzen, bis 2016 ihren Endbericht mit einem detaillierten Vorschlag für die Such-Kriterien und das Standort-Auswahlverfahren vorlegen, schreibt die „Frankfurter Rundschau“.

Danach sollte der Bundestag Anfang Juli 2016 einen entsprechenden Beschluss für die Endlagersuche von einer „weißen Deutschlandkarte“ aus fassen. Auf Nachfrage der Zeitung erklärte der Co-Kommissionsvorsitzende Michael Müller (SPD) allerdings, er rechne damit, dass Anfang 2016 „noch kein endgültiger Bericht vorgelegt werden kann“. Hintergrund sind die Pläne der Bundesregierung, in dem künftigen Endlager nicht nur den hoch radioaktiven Müll aus den Castoren einzulagern, sondern auch zu prüfen, ob dort große Mengen von mittel und schwach strahlendem Abfall untergebracht werden kann.

Diese Festlegung, die sich im „nationalen Entsorgungsprogramm“ der Bundesregierung vom Sommer findet, war bei den Wissenschaftlern in der zuständigen Kommissions-Arbeitsgruppe auf Protest gestoßen. Zu den Einwänden zählte, dass es unvorhersehbare chemische Reaktionen zwischen beiden Abfallarten geben könne. Müller glaubt nicht, dass die Fragen dazu in den wenigen verbliebenden Monaten final geklärt werden können. Bereits im Januar muss der Entwurf für den Bericht fertig sein. Der frühere SPD-Staatssekretär sagte der „Frankfurter Rundschau“: „Der Zeitraum ist enorm eng.“ In der nächsten Kommissionssitzung am heutigen Freitag soll der Zeitplan geklärt werden. +++ fuldainfo

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