Bericht: Bundesregierung verfehlt Solarziel

Solaranlage

Berlin. Neuer Rückschlag für die kriselnde Solarbranche in Deutschland: Die Bundesregierung wird in diesem Jahr ihre Ziele beim Ausbau der Solarenergie verfehlen und deutlich unter dem Zubauplan von 2,5 Gigawatt bei Photovoltaik-Anlagen bleiben, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Das ergibt sich nach Angaben des Solar-Branchenverbandes BSW aus noch unveröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur. Bis Ende November wurden demnach Solarstromanlagen mit 1,7 Gigawatt Leistung installiert.

In der verbleibenden Zeit könnten noch etwa 0,3 Gigawatt hinzukommen. Damit würden Module in einer Größenordnung von 2,0 Gigawatt auf deutsche Dächer und Felder gebaut – 40 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Branchenvertreter sind angesichts der schwachen Zahlen alarmiert. „Ausgerechnet jetzt, wo Photovoltaik preisgünstig geworden ist, wird sie ausgebremst“, warnt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. „2014 werden die politischen Ausbauziele für die Solarenergie klar verfehlt.“ Auch die Opposition kritisiert die Folgen der EEG-Novelle mit Einschnitten bei der Solarförderung. „Nun erhält die Bundesregierung die Quittung für ihre schlechte Novelle“, sagte Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Zwar kann der Zubau bei Windanlagen an Land, der über den Plänen der Regierung liegt, in diesem Jahr die Solardefizite ausgleichen. Doch in Berlin fürchten Politiker bereits einen breiteren Einbruch beim Ausbau Erneuerbarer Energien. „Das verfehlte Ausbauziel bei der Fotovoltaik ist erst der Anfang“, sagte Verlinden. „Mit der Umstellung auf Ausschreibungen bereitet die Bundesregierung den nächsten Rückschlag für die Energiewende vor. Damit würde der Ökostrom-Ausbau insgesamt zusammenbrechen.“ +++ fuldainfo

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen