Bearbeitung von Asylverfahren nicht so schnell wie erhofft

Asyl

Berlin. Die Bearbeitung von Asylverfahren durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geht nicht so schnell voran wie erhofft. Amtsleiter Frank-Jürgen Weise hat bei einer Sitzung des Innenausschusses des Bundestags am Donnerstag die Erwartungen auf schnelle Erfolge gedämpft, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Weise bezeichnete die von ihm gesetzte Zielmarke von 80.000 abgeschlossenen Verfahren im Monat als „sehr optimistisch“.

Es werde dauern, bis das Bundesamt so weit sei. Bisher entscheidet, wie die F.A.S. berichtet, das Bundesamt 1600 Verfahren am Tag. So wurden im Oktober mehr als 30.000 Verfahren entschieden. Der Zustrom an Flüchtlingen liegt derzeit allerdings um das Fünffache höher: Die Bundespolizei registrierte im Oktober 150.000 neue Flüchtlinge im sogenannten Easy-System. Auch die Zielmarke des Bundesamts, 40.000 Verfahren von Asylbewerbern aus den Staaten des West-Balkans abzuschließen, wird bis zum Jahresende nicht erreicht werden. Der Grund dafür sei, dass das Bundesamt nun vorrangig Anträge von Syrern bearbeitet.

Dass das Bundesamt mit den Entscheidungen nicht schneller vorankommt, hat auch damit zu tun, dass derzeit Hunderte zukünftige Entscheider eingearbeitet werden müssen. Die Mitarbeiter, die diese Arbeit leisten, fehlen dann aber für die Aufgabe, selbst Entscheidungen zu treffen. Gegenwärtig sieht sich das Bundesamt mit einem Berg von rund 330.000 unbearbeiteten Asylanträgen konfrontiert. Zudem gibt es rund 400.000 registrierte Flüchtlinge, die noch keinen Antrag auf Asyl gestellt haben. Berechnungen, wann sie einen Termin für das Stellen ihres Asylantrags bekommen, reichen bis ins Jahr 2017. +++ fuldainfo

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