Bayerische Kassenärzte werfen Spahn Sabotage der Impfkampagne vor

Ein roter Faden durch die gesamte bisherige Pandemie

Jens Spahn (CDU)

Die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Sabotage der Impfkampagne vorgeworfen. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, hat die Vertreterversammlung der KVB am Samstag einstimmig eine „Resolution gegen erneute Sabotage der Corona-Impfkampagne“ beschlossen. Darin heißt es: „Die gravierende Fehlentscheidung des BMG unter der geschäftsführenden Führung von Bundesgesundheitsminister Spahn ab 30.11.21 nur noch 30 Dosen Biontech-Pfizer Impfstoff pro Woche pro Niederlassung in der Woche zuzuteilen muss umgehend, noch bis 22.11.21, revidiert werden.“ Die Praxen müssten weiterhin unbeschränkt alle Impfstoffe bestellen dürfen.

Markus Beier, Vorsitzender der KVB, warf Spahn „Politikversagen“ vor. „Dieser Minister, auch wenn er nur noch geschäftsführend im Amt ist, verkündet entweder umgehend, dass dieser Schwachsinn sofort zurückgedreht wird und wir die Impfmengen an Biontech, die wir bestellen, auch geliefert bekommen oder er muss sofort aus dem Amt entfernt werden“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Es könne nicht sein, dass das Restvertrauen gerade bei den Menschen, die sich impfen lassen, jetzt in der Booster-Kampagne durch so einen Dilettantismus zerstört werde. „Hier wird dem Land, den Menschen und unseren Praxen und der Gesundheit schwerster Schaden zu gefügt.“

In der Resolution rechnet die KV hart mit dem geschäftsführenden Gesundheitsminister ab. So sei die Kommunikation bezüglich des Astrazeneca-Impfstoffes ein „Desaster“ gewesen, die Boosterkampagne sei verkündet worden, „ohne einen Gedanken an die Impflogistik zu verlieren“ und „die Zwangsrationierung des Biontech-Pfizer-Impfstoffes“ schlage dem Fass nun den Boden aus. „Eine Impfkampagne baut auf Vertrauen und Verlässlichkeit auf und beides wird wieder einmal in der Pandemie von Jens Spahn massiv gebrochen. Dieses Verhalten und letzten Endes auch Versagen des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte bisherige Pandemie“, heißt es weiter. +++

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