Bayer-Aufsichtsräte einig gegen „aktivistische“ Aktionäre

Wenning fühlt sich an die Lipobay-Krise erinnert

Bayer

Bayer-Betriebsratschef Oliver Zühlke hat keine Angst vor aktivistischen Aktionären. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Aktivistische Aktionäre hätten nur dort eine Chance, wo Gremien wie Vorstand oder Aufsichtsrat zerstritten seien, sagte Zühlke, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef ist. Dort könnten die Angreifer Aufsichtsratsmandate erobern. „Das ist bei Bayer ausgeschlossen.“

Eine Aufspaltung des Bayer-Konzerns würde nach Ansicht des Aufsichtsratsvorsitzenden und langjährigen Vorstandschefs Werner Wenning „Werttreiber und Werte vernichten“. Angesichts der aktuellen Lage des Konzerns fühlt sich Wenning an die Lipobay-Krise erinnert. Der Cholesterin-Senker musste 2001 wegen starker Nebenwirkungen vom Markt genommen werden, auch damals musste sich der Konzern gegen die Klagen tausender Betroffener zur Wehr setzen. „Jetzt müssen wir wieder kämpfen“, sagte Wenning dem „Spiegel“. Unterdessen bereitet sich der Konzern auf die nächsten Prozesse in den USA vor.

Dort fordern fast 10.000 Kläger Schadensersatz von Monsanto, sie machen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für ihre Krebserkrankung verantwortlich. Gegenüber dem Magazin zeigte sich Bayer-Chef Werner Baumann zuversichtlich, obwohl die Bayer-Tochter Monsanto den ersten Prozess verloren hatte: Die Pharmasparte des Konzerns hat große Erfahrungen mit solchen Massenklagen in den USA, diese Expertise soll sie nun in die Glyphosat-Verfahren einbringen. In dem verlorenen Prozess war noch die in solchen Fragen wenig erfahrene Monsanto-Rechtsabteilung zuständig. Bayer will im Zweifel durch alle rechtlichen Instanzen gehen. „Wir haben einen langen Atem“, sagte Konzernchef Werner Baumann. +++

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