Bankenverband: Mehr Verbrauchern droht Strafzins auf Erspartes

Strafzinsen auf Bankeinlagen könnten schon bald mehr Verbrauchern drohen. „Es könnte sein, dass viele Banken auf Dauer nicht mehr umhinkönnen, die zusätzlichen Belastungen auch in der Breite an Privatkunden weiterzugeben“, sagte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er bezog sich damit auf Befürchtungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den sogenannten Einlagensatz im September von -0,4 auf -0,5 Prozent senken könnte. Schon heute koste der Strafzins, den die Banken bei der EZB für das Parken von Geldanlagen bezahlen müssen, die deutschen Geldhäuser rund 2,3 Milliarden Euro im Jahr. Bislang stellen aber nur wenige Institute ihren Kunden die Strafzinsen in Rechnung – zumeist sind besonders hohe Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten im sechsstelligen Bereich betroffen. Die Möglichkeiten, die zusätzlichen Belastungen über Entgelte und Zinsen an die Kunden weiterzugeben, nannte Krautscheid „begrenzt“. Dies müsse jede Bank selbst entscheiden. „Aber der Druck steigt weiter, sie auszuschöpfen.“ +++