Azubi Region Fulda gestartet

Lebendiges Beispiel für Innovation

Mit einem Post auf Instagram hat die Region Fulda ihre Nachwuchswerbekampagne Azubi-Region Fulda gestartet. 21 Partnerunternehmen wollen gemeinsamen mit der Regionalen Wirtschaftsförderung, dem Landkreis Fulda, der Industrie- und Handelskammer Fulda und der Kreishandwerkerschaft Fulda künftig überregional insbesondere dort um Auszubildende werben, wo noch ein Überhang an Bewerbern vorliegt.

Als lebendiges Beispiel für Innovation bezeichnete Landrat Bernd Woide den 28jährigen Azubi-Manager Julian Bolz, der seit 1. September 2019 im Haus der Region Fulda GmbH die Nachwuchskampagne betreut. Der Landrat brach eine Lanze für die duale Ausbildung und appellierte an die Eltern, ihrem Nachwuchs auch Alternativen zum Studium aufzuzeigen. „Natürlich ist es in Ordnung, wenn jemand studiert. Es ist aber genauso gut, wenn er eine Ausbildung absolviert. Das muss in die Köpfe rein.“ In die gleiche Richtung zielen die Anstrengungen des Azubi-Kampus Pings, dem ersten seiner Art in Deutschland. Kolping-Geschäftsführer Steffen Kempa stellte im Foyer von Pings die Philosophie des Azubi-Wohnheims mit sozialpädagogischer Betreuung, gemeinsamen Freizeitaktivitäten und den sogenannten „Survival Skills“ vor. Bei letzterem lernen die Jugendlichen für den Alltag, vom Wäschewaschen bis zur Lohnsteuererklärung. „Mit dem Azubi-Kampus heben wir das Image der Ausbildung auf das nächst höhere Level.“

Wie angespannt die Lehrlingssituation in der Region Fulda ist zeigte Ulrich Nesemann vom Landkreis Fulda auf: „Selbst wenn alle Schulabgänger eine duale Ausbildung beginnen, können wir nicht alle Ausbildungsplätze besetzen“. Deshalb soll nun dort über Social-Media geworben werden, wo noch ein Überhang an Bewerbern besteht. Und diese Regionen gibt es tatsächlich noch, in Hessen sind das zum Beispiel Offenbach oder Gießen und in Deutschland zahlreiche Landkreise in Nord-Rhein-Westfalen, zwei Landkreise in Niedersachsen sowie die Bundeshauptstadt Berlin. Die Kampagne spricht diese Jugendlichen über Social-Media, vorwiegend Instagram und Youtube über Videos, Anzeigen und Kurzclips an. Hier lassen sich die Zielgruppen sehr gut auswählen.

Bleibt die Frage, mit welcher Botschaft sollen die Jugendlichen überzeugt werden sollen? Die Region Fulda setzt hier nach den Worten von Julian Bolz auf die Strategie, ihre Trümpfe mit Analogien zur Raumfahrt zu transportieren. Geworben wird mit einem Vierklang aus Homebase – dem Ausbildungs-Kampus Pings, Community – hier wird die FD-Azubi-App, die den Auszubildenden Vergünstigungen und einen VIP-Status bietet, einbezogen, Karriere-Kosmos – hier punkten die hervorragenden Ausbildungsunternehmen mit ihren Lehrstellen und dem Azubi-Navigator – also dem Azubi-Manager als Kümmerer. Diese Botschaft wird über Videoclips und Anzeigen auf Youtube und Instagram verbreitet. Die Videos selbst enthalten immer ein Kurzportrait eines Ausbildungsunternehmens aus der Region und sind eingebettet in einen gestalterischen Kampagnenrahmen, der auf die zentrale Internetseite www.azubi.region-fulda.de verweist.

Interessiert sich ein Jugendlicher erst einmal für die Region Fulda bietet die Kampagne ein besonderes Schmanckerl. Julian Bolz organisiert einen Schnupperaufenthalt mit der Möglichkeit Partnerbetriebe zu besuchen. „Wir nennen das Trydays.“ Die ersten Trydays werden in den Osterferien stattfinden. Begleitet wird die Kampagne von einem fachlichen Lenkungsausschuss, dem neben Ulrich Nesemann, Jasmin-Isabell Polny (Klinikum Fulda), Bernhard Hahner (Hahner Technik und Kreishandwerkerschaft Fulda), Steffen Kempa (Kolpingwerk Fulda), Melanie Schäfer (IHK Fulda) sowie Christian Vey und Christoph Burkard von der Region Fulda GmbH angehören.

Christoph Burkard, Geschäftsführer der Region Fulda GmbH, lobte die Nachwuchskampagne als erfolgreiches Public-Private-Partnership. Denn während die Gesellschafter der Region Fulda GmbH, Stadt und Landkreis Fulda und die IHK-Fulda für Personal- und Organisationskosten aufkommen, wird das über Partnerpakete von den beteiligten Unternehmen eingebrachte Kapital komplett in die Werbung investiert. 21 Partnerunternehmen haben Pakete im Wert von 500 bis 5000 Euro erworben und so aktuell 64.500 Euro eingebracht. „Die Pakete selbst gelten jeweils für ein Jahr. Die Kampagne ist auf drei Jahre angelegt. Weitere Partnerunternehmen sind herzlich willkommen.“ +++ pm