Außenpräsentationen flankieren große Oranierschau

Stelen in Fuldaer Innenstadt erinnern an Wirken Wilhelm Friedrichs

Schon seit einigen Tagen lenken acht illustrierte Info-Stelen in der Fuldaer Innenstadt die Aufmerksamkeit der Passantinnen und Passanten auf das Wirken von Fuldas erstem weltlichen Herrscher: „Der ,Fürst zu Fulda‘ (1802-1806) – Orte der Erinnerung an Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau (1772-1843)“ ist die Außenpräsentation überschrieben. Sie begleitet die große Sommerausstellung „Design & Dynastie. 250 Jahre Hofleben Oranien-Nassau“ im Fuldaer Stadtschloss, die aus Anlass seines 250. Geburtstags dem ersten König der Niederlande Wilhelm I. gewidmet ist und vom 18. Juni bis 25. August zu sehen ist.

„Die Open-Air-Ausstellung stellt diese für Fulda bedeutende historische Persönlichkeit vor und macht deutlich, welche wichtigen Impulse von Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau in seiner nur vierjährigen Regentschaft für Fulda ausgegangen sind“, unterstreicht Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. „Gleichzeitig unterstreichen sie die europäische Dimension des Hauses Oranien und die Bedeutung Fuldas innerhalb dieses Netzwerks“, so der OB. Das Stadtoberhaupt freut sich über die Initiative des Kulturamts, im Stadtraum Begegnungen mit Wilhelm Friedrich möglich zu machen – für die Gäste ebenso wie für die Bürgerinnen und Bürger. „Die Außenpräsentation leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, die Bedeutung Wilhelm Friedrichs für Fulda ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und zugleich die gedankliche Brücke zur großen Sommerausstellung im Stadtschloss zu schlagen, die anhand ausgewählter Exponate die engen Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden eindrucksvoll deutlich machen wird“, sagt das Stadtoberhaupt.

„Die Ausstellung im Außenraum lädt zu einer historischen Entdeckungstour ein und weckt das Interesse an einer spannenden Figur der Fuldaer Geschichte“, betont Kulturamtsleiter Dr. Thomas Heiler. In seinem Auftrag hatte Klaus Orth, Mitarbeiter des Kulturamtes, das Konzept zur Außenpräsentation entwickelt, die Ausstellungstexte geschrieben und die Bildauswahl getroffen. „Ich hoffe, dass der fürstliche Spaziergang zu Wilhelm Friedrich vielen Einblicke in sein Schaffen hier vor Ort schenkt“, sagt Klaus Orth. Die Umsetzung des Ausstellungsprojekts habe große Freude bereitet, nicht zuletzt aufgrund der engen Zusammenarbeit mit Joachim Schüler von Grafik Design 25, der die grafische Gestaltung übernommen hat. Darüber hinaus dankt Orth dem Team des Vonderau- Museums, allen voran den Handwerkern Daniel Bley, Michel Kranz und Marko Deglow für die fachgerechte Montage der Info-Stelen im Stadtraum.

Sie lenken noch bis Ende August die Aufmerksamkeit auf Gebäude und Sehenswürdigkeiten, die im engeren oder weiteren Sinne mit dem Wirken Wilhelm Friedrichs in Fulda verbunden sind. Zumeist weisen sie auf die vielfältigen Neuerungen hin, die der engagierte Reformer zwischen 1802 und 1806 in Fulda auf den Weg gebracht hat, ehe er 1815 erster König der Niederlande wurde. Neben dem Stadtschloss, von dem aus Wilhelm Friedrich als „Fürst zu Fulda“ regierte, zählt zu den Stationen beispielsweise die Alte Universität. Nach ihrer Auflösung errichtete der Regent dort im Zuge seiner Bildungsreform ein Lyzeum und wies zudem der von ihm 1802 gegründeten ersten evangelischen Gemeinde Fuldas einen eigenen Gottesdienstraum zu. Weitere Stationen sind unter anderem die nach dem Herrscher benannte Wilhelmstraße mit ihrem klassizistischen Häuserensemble und das in unmittelbarer Nähe 2014 zu seinem Gedenken errichtete Ehrenmal. Auch das Gebäude der heutigen Musikschule bildet einen Ort der Erinnerung. Hier gründete der „Fürst zu Fulda“ das Wilhelmshospital, ein Krankenhaus nach den neuesten Standards seiner Zeit.

Eine kleine Broschüre sowie ein Flyer begleiten die Ausstellung im Stadtraum. Sie sind in deutscher und in englischer Sprache erschienen und kostenlos erhältlich in der Tourist-Information, im Stadtschloss, im Vonderau Museum, im VHS-Forum Kanzlerpalais und in der Musikschule. +++ pm