
Der Auftragseingang in der deutschen Industrie stagniert. Der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe blieb nach vorläufigen Ergebnissen im Februar gegenüber Januar saison- und kalenderbereinigt unverändert, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang um 0,2 Prozent niedriger als im Vormonat. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Dezember 2024 bis Februar 2025 um 1,6 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor, ohne Großaufträge stieg er um 0,4 Prozent. Im Januar sank der Auftragseingang nach Revision der vorläufigen Ergebnisse gegenüber Dezember 2024 um 5,5 Prozent (vorläufiger Wert: -7,0 Prozent). Die Abweichung zum vorläufigen Ergebnis sei auf Nachmeldungen in den Bereichen Metallerzeugung und -bearbeitung, Maschinenbau und Automobilindustrie zurückzuführen, so das Bundesamt.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes sind im Februar in den Wirtschaftszweigen sehr unterschiedliche Entwicklungen zu erkennen. Die Rückgänge der Auftragseingänge in den Bereichen Herstellung von Metallerzeugnissen (saison- und kalenderbereinigt -7,4 Prozent zum Vormonat), Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (-5,3 Prozent) und der Pharmaindustrie (-5,9 Prozent) beeinflussten das Gesamtergebnis negativ. Positiv auf das Gesamtergebnis wirkten sich hingegen die gestiegenen Auftragseingänge im Maschinenbau (+3,4 Prozent), im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge; +3,8 Prozent) und in der Automobilindustrie (+0,6 Prozent) aus, so die Statistiker.
Bei den Investitionsgütern stieg der Auftragseingang im Februar um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Demgegenüber fiel er sowohl bei den Vorleistungsgütern (-1,3 Prozent) als auch bei den Konsumgütern (-5,2 Prozent). Die Auslandsaufträge stiegen um 0,8 Prozent. Dabei gingen die Aufträge aus der Eurozone um 3,0 Prozent zurück - von außerhalb der Eurozone stiegen sie hingegen um 3,4 Prozent. Die Inlandsaufträge nahmen um 1,2 Prozent ab. Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im Februar saison- und kalenderbereinigt 0,2 Prozent höher als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Umsatz kalenderbereinigt 2,9 Prozent geringer. Für Januar ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 0,9 Prozent gegenüber Dezember 2024.
Umsatz im Dienstleistungsbereich im Januar gesunken
Der Dienstleistungssektor in Deutschland hat im Januar 2025 kalender- und saisonbereinigt real 0,3 Prozent und nominal 0,2 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als im Dezember 2024. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Freitag mit. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sind in den Zahlen nicht enthalten. Verglichen mit dem Vorjahresmonat Januar 2024 verzeichneten die kalender- und saisonbereinigten Umsätze einen Anstieg von real 3,0 Prozent und nominal 5,4 Prozent. Den größten realen Umsatzzuwachs im Januar 2025 gegenüber dem Vormonat verzeichnete das Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Anstieg von 3,6 Prozent, gefolgt vom Bereich Verkehr und Lagerei mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent. Im Gegensatz hierzu sanken die realen Umsätze im Bereich Information und Kommunikation und in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen um 1,4 Prozent beziehungsweise 1,6 Prozent. Am größten war der Rückgang bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit -2,5 Prozent.
Auftragsmangel im Wohnungsbau leicht rückläufig
Der Auftragsmangel im Wohnungsbau hat sich zuletzt etwas verringert. Dennoch bleibt er laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts immer noch für rund 54 Prozent der Unternehmen ein Problem - im Februar waren es 55 Prozent. "Es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer im Wohnungsbau: Mehr neue Wohnungen wurden genehmigt", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Die Zahl der zum Bau genehmigten Wohnungen stieg im Januar auf 18.000. Das waren rund sieben Prozent mehr als im Januar 2024. Das Geschäftsklima im Wohnungsbau verbesserte sich insgesamt leicht, bleibt aber tief im negativen Bereich. Der Anstieg ging auf die etwas weniger pessimistischen Erwartungen der Unternehmen zurück. "Die Wohnungsbauunternehmen bleiben zurückhaltend", so Wohlrabe. "Die meisten erwarten noch eine anhaltende Durststrecke." Der Anteil der Auftragsstornierungen fiel erneut und liegt nun bei 7,8 Prozent, nach 9,3 Prozent im Vormonat. +++
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