Auftakt zum Projekt Wohnen und Arbeiten in Hünfeld

Langzeitarbeitslose sollen in den regulären Arbeitsmarkt integriert werden

Hünfeld. „Wir sollten es uns nicht leisten, Menschen einfach zurückzulassen“. Mit diesen Worten kommentierte Bürgermeister Stefan Schwenk das Projekt „Wohnen und Arbeiten in Hünfeld“, das das Kreisjobcenter gemeinsam mit der Stadt Hünfeld am vergangenen Mittwoch gestartet hat.

Im Rahmen des Projekts sollen 15 Langzeitarbeitslose durch gezielte Förderung, Praktika, Coaching und andere Maßnahmen fit gemacht werden, um ihnen einen Zugang zum regulären Arbeitsmarkt zu eröffnen. Hünfeld habe in den zurückliegenden Jahren eine dynamische Arbeitsmarktentwicklung genommen, allein in den letzten Jahren seien mehr als 500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zusätzlich entstanden, sagte Bürgermeister Schwenk als Schirmherr des Projekts. Auch wenn die angekündigte Schließung des Wella-Standorts einen Rückschlag bedeute, bleibe es richtig, Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen bislang keine Chance auf dem regulären Arbeitsmarkt gefunden hätten, mitzunehmen. Davon profitierten die Unternehmen, aber auch die Betroffenen, die eine neue Lebensperspektive finden könnten.

Wie das erreicht werden soll, machte Jürgen Stock, Leiter des Kreisjobcenters, deutlich. Im Rahmen des Projekts, das bis zum 19. September angelegt ist, sollen Bezieher von Arbeitslosengeld II eine besondere Beratung, Förderung und Betreuung erhalten. Gleichzeitig sollen Kontakte zu heimischen Unternehmen, etwa durch Praktika und Beratungsgespräche, aufgebaut werden. In Hünfeld seien die Rahmenbedingungen hierfür besonders gut. Neben der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung könne auch die Außenstelle des Jobcenters im Landratsamt als Ansprechpartner dienen.

Koordinator ist Florian Hütsch, der den potenziellen Teilnehmern die unterschiedlichen Beratungs- und Hilfsangebote vorstellte. So sollen sich die Arbeitssuchenden regelmäßig in Räumlichkeiten treffen, die von der Stadt Hünfeld zur Verfügung gestellt wurden, um Beratung, Coaching für Bewerbungsgespräche und andere Hilfen zu erfahren. Außerdem steht mit Christoph Noll ein ortskundiger Mitarbeiter des Arbeitgeberservice im Kreisjobcenter zur Verfügung, der direkter Ansprechpartner für die Firmen ist. Wichtig sind Noll insbesondere Praktika in den Betrieben, damit die Arbeitsuchenden und die Unternehmen klären könnten, ob der Bewerber für die angebotene Stelle geeignet sei. Gegebenenfalls ließen sich auch ergänzende Fortbildungsmaßnahmen, speziell ausgerichtet auf die jeweiligen betrieblichen Bedürfnisse vereinbaren.

Als Coach steht den Arbeitsuchenden dabei Ellen Brauner zur Seite, die den Bewerbern helfen will, ihre Stärken herauszufinden und zu entwickeln, damit auch Menschen, die schon lange arbeitslos sind, wieder in den Arbeitsprozess integriert werden können. Sowohl der Bürgermeister als auch Jürgen Stock zeigten sich sehr zuversichtlich, dass dieses Projekt, das im vergangenen Jahr erstmals in Eichenzell durchgeführt wurde, auch in Hünfeld zu einem Erfolg werden kann. +++