Armutsrisiko für Kinder und Alleinerziehende gestiegen

Allgemeiner Mindestlohn von 12 Euro gefordert

Kindesmissbrauch

Für Alleinerziehende und ihre Kinder ist das Armutsrisiko in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Zuletzt war jedes siebte Kind und jedes dritte alleinerziehende Elternteil von Armut bedroht, wie aus neuen Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat hervorgeht, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Demnach stieg der Anteil armutsgefährdeter Kinder unter 18 Jahren zwischen 2006 und 2018 von 12,4 auf 14,5 Prozent. Dies entsprach fast zwei Millionen Kindern in Deutschland. Bei den Alleinerziehenden wuchs der Anteil im selben Zeitraum von 24,4 auf 33,8 Prozent, wie aus der Statistik weiter hervorgeht. Per Definition gelten in der EU Personen als armutsgefährdet, deren Nettoeinkommen weniger als 60 Prozent des nationalen Durchschnittseinkommens beträgt. Die Linken-Sozialpolitikerin Sabine Zimmermann sagte den Funke-Zeitungen, es sei beschämend, dass in einem der reichsten Länder der Erde so viele  Kinder von finanziellen Problemen betroffen seien. Kinderarmut hänge mit der Armut der Eltern zusammen. „Durch die Corona-Pandemie hat sich die Lage weiter verschärft“, so Zimmermann. Sie forderte unter anderem einen allgemeinen Mindestlohn von 12 Euro und die Einführung einer eigenständige Kindergrundsicherung. Zudem müssten Alleinerziehende stärker unterstützt werden, etwa durch bessere Kinderbetreuungsangebote, die die Berufstätigkeit erleichterten. +++