Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verlässt sich nicht mehr auf die Firma Tönnies. Auf die Frage, wie groß sein Vertrauen in das Schlacht-Unternehmen ist, sagte er am Sonntagabend der „Bild“: „Gleich Null.“ Und weiter: „Wir sehen ja im Moment: Corona ist wie ein Brennglas. Das heißt, wir sehen Dinge, die vorher schon nicht in Ordnung waren, sehen wir sehr sehr deutlich. Die Ausbeutung von Menschen aus Mittel- und Osteuropa, die da offensichtlich stattgefunden hat, wird jetzt in der Pandemie ein allgemeines Gesundheitsrisiko mit erheblichem Schaden. Es muss sich im Grund nach in dieser Branche was ändern, das werden wir auch tun.“
Spahn verlangt entschlossenes Handeln im Fall Tönnies
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat ein entschlossenes Handeln zur Eindämmung des Virus-Ausbruchs beim Fleischfabrikanten Tönnies gefordert und vor einem Übergreifen auf ganz Deutschland gewarnt. „Jetzt gilt es, jeden regionalen Ausbruch umgehend einzudämmen und die Infektionsketten zu unterbrechen“, sagte Spahn der „Rheinischen Post“. Deswegen müsse angeordnete Quarantäne dringend durchgesetzt werden. „Nur mit entschlossenem Handeln vor Ort in Ostwestfalen kann ein Übergreifen auf ganz Deutschland verhindert werden“, sagte Spahn. Es sei gut, dass die Landesregierung dem Geschehen höchste Priorität einräume, so der Gesundheitsminister. +++