Arbeitsmarkt erholt sich trotz Ukraine-Krieg weiter0

Fulda erholt sich leicht

Die Erholung des Arbeitsmarkts in Deutschland hat sich auch im Mai fortgesetzt. Insgesamt waren in der Bundesrepublik 2,260 Millionen Personen arbeitslos gemeldet und damit 428.000 weniger als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. Gegenüber dem Vormonat sank die Arbeitslosenzahl um 50.000 Personen. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent zurück. „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Mai erneut gesunken“, sagte BA-Chef Detlef Scheele. „Die Beschäftigung nimmt weiter zu und die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.“ Der russische Krieg gegen die Ukraine und Lieferengpässe belasteten jedoch die Aussichten. Auf der anderen Seite profitierten Handel und Dienstleistungen vom Ende der coronabedingten Einschränkungen. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit
berücksichtigt, lag im Mai bei 3,022 Millionen Personen. Das waren 435.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt sank die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat um 5.000. Die Nachfrage nach neuem Personal blieb unterdessen auf einem hohen Niveau. Insgesamt waren bei der BA im fünften Monat des Jahres 865.000 Arbeitsstellen gemeldet, 211.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt erhöhte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Stellen um 9.000. 686.000 Personen erhielten im Mai 2022 Arbeitslosengeld, 195.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,542 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat war dies ein Rückgang von 358.000 Personen. 6,5 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Fulda ist die Arbeitslosen etwas gesunken

Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im Mai weiter gesunken. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 5.257 um 111 niedriger als im April (-2,1 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent entspricht (Vormonat: 2,8 Prozent; Vorjahr: 3,4 Prozent). Damit bleibt die Quote deutlich unter dem Hessendurchschnitt von 4,4 Prozent.

„Wir haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unseren heimischen Arbeitsmarkt weitgehend hinter uns gelassen, während die Folgen des Ukraine-Krieges noch nicht vollständig sichtbar sind“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. So waren vor einem Jahr 1.170 Personen mehr erwerbslos gemeldet gewesen. Im Mai 2019, d.h. vor der Pandemie, waren 5.637 Personen arbeitslos und somit 380 mehr als aktuell.

Gleichwohl ist beim Einstellungsverhalten der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber teilweise eine gewisse Verunsicherung angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges wahrzunehmen. So meldeten sich im Mai zwar 79 Personen weniger aus einer Beschäftigung arbeitslos als im Jahr zuvor. Zugleich fanden jedoch 155 arbeitslose Männer und Frauen weniger den Weg in eine Anstellung.

Der Arbeitgeberservice konnte von Januar bis Mai in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg insgesamt 3.238 Stellen akquirieren. Das waren 26 mehr als im Vorjahr. Bedarf an Fachkräften besteht nahezu in allen Bereichen. Unter anderem werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich benötigt, die über Kenntnisse in Buchhaltung oder Personalwesen verfügen. Auf Helferebene bestehen gute Chancen auf eine Einstellung in den Bereichen Reinigung und Hauswirtschaft. Die Agentur für Arbeit selbst sucht Personal für sachbearbeitende Tätigkeiten. +++