Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich gesunken

Arbeitsmarkt in der Region stabil

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Vorjahresvergleich gesunken. Im Januar gab es bundesweit 439.000 weniger Arbeitslose als zu Beginn des letzten Jahres. Gegenüber Dezember stieg die Zahl allerdings saisonüblich um 133.000 auf 2,462 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent, nach 5,1 Prozent im Dezember. „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Januar zwar gestiegen, aber bei Weitem nicht so stark wie sonst üblich“, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach am Dienstag in Nürnberg.

Im Vergleich zum Januar 2020 – also kurz vor Ausbruch der Coronakrise – liegt sie nur noch um 37.000 höher. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 36.000 gesunken. Sie lag im Januar 2022 bei 3.190.000 Personen. Das waren 452.000 weniger als vor einem Jahr und 104.000 weniger als im Januar 2020. Zu Beginn des Jahres wurde für 286.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit ist diese Zahl im Dezember und Januar wieder deutlich erhöht, was vor allem an vermehrten Anzeigen aus dem Gastgewerbe und dem Handel liege, wie es bei der Vorstellung der Arbeitsmarktdaten hieß. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis November 2021 zur Verfügung: So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 574.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme ging damit bis zum November weiter zurück. Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt im Januar auf hohem Niveau. So waren 792.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 225.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 22.000 erhöht. 811.000 Personen erhielten im Januar 2022 Arbeitslosengeld, 337.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei 3.611.000. Gegenüber Januar 2021 war dies ein Rückgang von 251.000 Personen. 6,7 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig. In der Nachvermittlungszeit am Ausbildungsmarkt für einen sofortigen Ausbildungsbeginn waren von Oktober bis Januar mit 67.000 rund 10.000 junge Menschen weniger auf Ausbildungssuche als im letzten Jahr. Dem standen 77.000 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen gegenüber, 5.000 mehr als im Vorjahr. 27.000 Bewerber waren im Januar 2022 noch unversorgt und weitere 21.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle. Gleichzeitig waren knapp 14.000 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Am Ende des Nachvermittlungszeitraums befanden sich 13.000 Bewerber in einer Berufsausbildung. Für das neue Berichtsjahr 2021/22 sind bislang 5 Prozent weniger Bewerber gemeldet als im Januar des Vorjahres, wie die BA  weiter mitteilte. Die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt dabei den Vorjahreswert um 7 Prozent, so die Behörde.

Arbeitsmarkt in der Region trotz saisonal üblichem Anstieg der Arbeitslosigkeit stabil

Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im Januar saisonbedingt angestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda mit 5.896 um 541 höher als im Dezember (+10,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,1 Prozent (Vormonat: 2,8 Prozent). „Der Anstieg der Arbeitslosenzahl in den Wintermonaten ist saisonal üblich. Zum einen laufen zum Jahresende befristete Verträge aus, zum anderen kann aufgrund der Witterung in den Außenberufen nur eingeschränkt gearbeitet werden“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. In der Folge ist die Zahl der arbeitslosen Männer doppelt so stark angestiegen wie die der Frauen. Im Gastronomiebereich wirkt sich die anhaltende Pandemie weiterhin negativ aus, was auch zu einer überproportionalen Zunahme der Arbeitslosigkeit bei Menschen ohne deutschen Pass beiträgt. Erfreulich ist der deutliche Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr. Im Januar 2021 hatte die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent gelegen. Bei allen Herausforderungen durch die Pandemie und Lieferkettenprobleme hat sich der Bestand an offenen Stellen gegenüber dem Vorjahresmonat um ein Drittel erhöht, was für eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes spricht. Gegenwärtig liegen dem Arbeitgeberservice in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg 3.757 Stellen zur Besetzung vor. Das sind 27,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Die Beschäftigungssituation ist deutlich besser als vor einem Jahr. Dies gilt auch, wenn wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen berücksichtigen“, resümiert Agenturleiter Dombrowski. +++