antonius will Kooperation mit Fuldaer Franziskanern fortsetzen

Partner seit 120 Jahren

Pünktlich zur fünfjährigen Halbzeit des gemeinsamen Projekts Zukunft Frauenberg trafen sich Vertreter der Franziskaner und antonius. Beide Kooperationspartner sind dankbar für die Erfolgsgeschichte Frauenberg und gleichzeitig in Sorge um die Zukunft des Klosters, das weitere Unterstützer benötigt. An Pfingsten treffen sich zudem Franziskaner aus ganz Deutschland zum Provinzkapitel. Hier wird entschieden welche Orte künftig franziskanische Wirkungsstätten bleiben. Seit 785 Jahren leben und wirken Brüder des weltweiten Franziskaner-Ordens in Fulda, seit 399 Jahren auf dem Frauenberg. Doch das ist nicht in Stein gemeißelt: Der Fürstabt hatte die Franziskaner 1623 auf den Frauenberg geschickt mit den Worten: „Hier bleibt ihr, bis sich etwas Besseres findet.“ Eine feste Bindung an den Ort besteht also nicht.

antonius und die Franziskaner gehören zusammen

Das Kloster Frauenberg ist eines der wichtigsten Wahrzeichen Fuldas und ein besonderer Kraftort. Er ist zugleich eine bedeutende franziskanische Wirkungsstätte und seit dem Beginn der Kooperation mit antonius : gemeinsam Mensch im Jahr 2017 ein Erfolgsprojekt für Inklusion und Spiritualität. Aus sozialer und betriebswirtschaftlicher Sicht ist das Kooperationsprojekt Zukunft Frauenberg, das auf zehn Jahre angelegt ist und aktuell Projekthalbzeit feiert, erfolgreich. Das gemeinsame Klostercafé FLORA zum Beispiel wurde durch Spenden errichtet und erwirtschaftet die Betriebskosten vollständig. Allerdings: Die Franziskaner, denen vom Bischöflichen Stuhl als dem Eigentümer der Klosteranlage das Nutzungsrecht übertragen ist, tragen bis heute auch allein die Baulast der Gebäude. „Bei einem historischen Komplex dieser Größenordnung ist das eine gewaltige Verantwortung“, sagt Rainer Sippel, Stiftungsratsvorsitzender der Bürgerstiftung antonius: gemeinsam Mensch. „Daher blicken wir mit Sorge auf die Zukunft des Frauenberges – auch aus Sorge um die Präsenz der Franziskaner in Fulda und die mit viel Einsatz geschaffenen Arbeitsplätze. antonius leistet zusammen mit den Franziskanern einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Frauenbergs. Doch zwei Partner reichen dafür nicht aus! Es braucht mehr Schultern, auf die sich diese Last verteilt. Es ist also an uns Fuldaern und Fuldaerinnen, den Franziskanern ein Signal zu geben, dass sie hier in Fulda gebraucht, unterstützt und wertgeschätzt werden.“ antonius habe Ideen für verschiedene Lösungen. Doch es brauche den Rückhalt durch die Bevölkerung, von Stadt und Landkreis sowie durch das Bistum und weitere Kooperationspartner.

Pater Cornelius Bohl, Provinzialminister der Deutschen Franziskanerprovinz, sieht das ähnlich: „Die Halbzeit der Kooperation ist ein Moment großer Dankbarkeit. Ich muss allerdings ehrlich hinzufügen, dass uns Franziskaner und antonius auf dem Frauenberg nicht nur ein gemeinsames Engagement verbindet, sondern auch eine gemeinsame Sorge. Ein solch geschichtlich gewachsener Ort ist nicht nur eine spirituelle Ressource, sondern auch eine finanzielle Herausforderung. Mit dem Nutzungsrecht liegt auch die Baulast bei uns Franziskanern. Betriebskosten müssen wir und antonius gemeinsam aufbringen. Diese Herausforderung wird in Zukunft sicher noch zunehmen.“

Partner seit 120 Jahren

antonius und die Franziskaner verbindet eine rund 120-jährige Zusammenarbeit. Die beiden Partner teilen gemeinsame Werte: ein christliches und wertschätzendes Menschenbild sowie Weltoffenheit, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit. In diesem Verständnis war antonius schon immer ein franziskanischer Ort, an dem von Beginn an Franziskaner-Brüder täglich als Seelsorger wirkten. Seit 1908 waren 21 Brüder seelsorgerisch bei antonius tätig. Täglich kommen Pater Thomas und seine Mitbrüder zu antonius und leisten im gesamten Netzwerk seelsorgerische Arbeit, feiern Gottesdienste, führen persönliche Gespräche und geben wertvolle Impulse. Und: Nur durch ihr Engagement kann der Schwesternorden „Dienerinnen der Armen“ bei antonius leben und wirken. Pater Thomas ist Teil des antonius-Führungsteams – ein Ausdruck der Wertschätzung und Bedeutung seiner Funktion innerhalb des Netzwerks. Das alles bildet ein solides Fundament für das gemeinsame Projekt Frauenberg. „Mir als Seelsorger geht es darum, den ‚antonius-Geist‘ spürbar zu machen – also das Verbindende zwischen allen Menschen des Netzwerks und den Franziskanern“, sagt Pater Thomas. „Wir alles sind Schwestern und Brüder, kümmern uns umeinander und sind verbunden durch unseren Glauben. Unsere Vision ist es, dass die Fuldaer Bürgerschaft diesen Geist noch intensiver miterlebt und stärker am spirituellen Leben teilhat. Ob am Frauenberg oder bei antonius.“

Erfolgsgeschichte Frauenberg

Voller Respekt vor der historischen, geografischen und spirituellen Einzigartigkeit des besonderen Ortes, gestalten antonius und die Franziskaner das Kloster Frauenberg seit 2017 zu einer vielfältigen Begegnungsstätte und füllen den Kraftort nachhaltig mit Leben. Mehr als hundert Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderungen sind hier entstanden – ob im Klostercafé FLORA, im Tagungshaus, in der Schneiderei oder im Klostergarten. Veranstaltungen rund ums Jahr laden die Bürgerinnen und Bürger ein, „ihren Frauenberg“ als Ort der Begegnung und Spiritualität zu erleben. Als Prüfkriterien gelten: Jedes Angebot muss „geistlich, gastlich und gemeinsam (inklusiv)“ sein. Ein Aushängeschild sind die viel besuchten Hoch-oben-Gottesdienste, die eine lebendige Kirchengemeinschaft erfahrbar machen. Damit das Kloster Frauenberg als Wirkungsstätte dieses fruchtbaren Bündnisses und als geistlicher Ort für Fulda erhalten bleiben kann, braucht es den Willen und die Unterstützung vieler. Einen wichtigen Beitrag leistet der Förderverein „Freunde des Frauenbergs“, der Brücken in die Fuldaer Bürgerschaft baut, um das Kloster Frauenberg nachhaltig zu fördern. 190 Fuldaerinnen und Fuldaer sind bereits Mitglied. +++

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