Angela Dorn zu Gast beim Neujahrsempfang in Alsfeld

Angela Dorn

Mit lauten Kettensägen-Geräuschen vom Band wurde Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, am Donnerstag vor dem Alsfelder „Kartoffelsack“ durch Gegendemonstranten aus den eigenen Reihen „begrüßt“. Lautstark wollte die kleine Gruppe an die Rodung des Dannenröder Waldes erinnern und zum Ausdruck bringen, dass sie gegen die Entscheidungen der Grünen auf Landesebene und Bundesebene in Sachen Klimapolitik demonstrierten. Unterstützt wurde die Gruppe von einigen Anhängern der „Wald statt Asphalt“-Initiative, die sich rund um die Proteste im Dannenröder Wald gegründet hatte. „Das geht wunderbar zusammen“, erklärte Ernst-Ludwig Moderer dazu. Moderer ist Mitglied bei der Alternative Liste Alsfeld (ALA), einem Wählerzusammenschluss überwiegend aus Mitgliedern von Grünen und Linken. Er hatte die Demo angemeldet. „Wir sind hier um zu zeigen, dass die Grünen mit ihrer Realpolitik die jungen Menschen verraten haben, die an sie glaubten und denen etwas anderes versprochen wurde“, sagte Moderer.

„Grüne bleibt grün“, rief die Gruppe, als Ministerin Angela Dorn eintraf, um sich den Demonstranten zu stellen. Die Demonstranten wollten von der Ministerin wissen, ob es noch Möglichkeiten gegeben habe, die A49 zu verhindern. Das sei eine Geschichte, die sehr lange mit den Grünen einhergehe, erklärte Dorn. Die Ministerin weiß, wovon sie spricht, denn als gebürtige Marburgerin ist sie mit den Streitereien um die Autobahn bestens vertraut. „Seit ich bei den Grünen aktiv bin, bin ich gegen die A49“, erklärte sie. Die Ministerin sprach von einem ruhigen, konstruktiven Gespräch, bei dem anerkannt wurde, dass die Grünen viel versucht haben, den Bau zu verhindern. In allen Punkten konnte die Ministerin nicht überzeugen. „Das ist schwer möglich“, gestand sie ein. Es sei dennoch ein ehrlicher Austausch über ein Thema gewesen, was den Grünen selbst nicht leicht falle. „Die Demonstrierenden haben aus meiner Sicht den Glauben an die Behörden verloren“, so Angela Dorn. Es sei ein konstruktives Gespräch mit den Demonstranten gewesen, betont Dorn.

Vor ihrer Rede im „Kartoffelsack“ wurde Ministerin Angela Dorn musikalisch am Saxophon von Ulrike Schrimpf begrüßt. Anschließend machte Dorn deutlich, dass man in diesem Jahr vor großen Herausforderungen stehe. Mit dem nötigen Know-how müsse man die Chance ergriffen, ein wichtiger Wirtschaftsmotor der Energiewende zu werden. „Ohne Klimaschutz, ohne das Aufhalten der Klimakatastrophe, wird es für nächste Generation keine Freiheit mehr geben“, mahnte Dorn. So habe sie sich auch vor dem Lokal darüber unterhalten, dass man den Entscheidungen im Rechtsstaat nachkommen müsse. Wichtig sei es aber auch, über die Vielzahl an Maßnahmen zu erinnern, die die Grünen durchgesetzt hätten, wie das erste Klimagesetz in Hessen. Es seien aber die Kommunen die wichtigen Treiber für den Klimaschutz – und dazu brauche es die Grünen in den Vogelsberger Oppositionen, die immer wieder als Mahner auf den Klimaschutz aufmerksam machen. Das sei wesentlich, damit man Stück für Stück vorankomme.

Dorn: „Wenn wir dann vorgeworfen bekommen, wir würden die Freiheit einschränken, sage ich: Wir gewinnen an Freiheit und schaffen Freiheit für nächsten Generationen. 2023 wird ein Jahr, in dem wir neuen Mut haben, neuen Mut voranzugehen.“ Mit diesem Mut führe man das Land in die Zukunft. Das schaffe man aber nur gemeinsam. Angela Dorn dankte Eva Goldbach, MdL, für ihre schwierige Arbeit in der Landtagsfraktion in dem großen Spannungsfeld für Sicherheit und Freiheit zusammen in der Koalition mit der CDU. „Wir haben das größte bundesweite Präventionsprogramm für Demokratieförderung.“ +++ kec