Altkanzler Schmidt fordert Schuldenschnitt für Athen

EU Gelder

Berlin. Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) hat einen Schuldenschnitt für Griechenland gefordert: „Dieses Geld wird niemals zurückfließen. Das muss uns bewusst sein, auch wenn es uns sehr schwerfällt“, schreibt Schmidt mit Blick auf den Schuldenberg Athens in der „Zeit“. „Es ist psychologisch undenkbar, einen europäischen Marshallplan ins Leben zu rufen und gleichzeitig alle diese fantastischen Schulden Griechenlands nicht anzutasten, die allein auf dem Papier stehen und die nie zurückgezahlt werden können.

Etwas anderes zu behaupten ist Unfug.“ Zugleich forderte der Altkanzler ein „europäisches Investitionsprogramm in zweistelliger Milliardenhöhe“ zur Überwindung der Griechenland-Krise. „Deutschland müsste den wesentlichen Teil dieses Investitionsprogramms finanzieren“, schreibt Schmidt. „England müsste auch einen Teil mitfinanzieren, ebenso Frankreich und hoffentlich die Skandinavier.“ Geld allein aber reiche nicht zur Bewältigung der Krise, schreibt Schmidt. „Es kommt auf die Sachinvestitionen an. Es kommt darauf an, dass eine Brücke wirklich angefangen, eine Autobahn wirklich gebaut wird! Geld zur Verfügung zu stellen reicht allein überhaupt nicht. Der Wille zu bauen muss da sein.“

Merkel für vorsichtige Führung in Europa

Schmidt (SPD) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihre vorsichtige Führung in Europa gelobt. „Die Bundeskanzlerin ist mit der deutschen Führungsrolle in dieser Krise sehr vorsichtig umgegangen“, schreibt Schmidt in der „Zeit“. Er verstehe die Kanzlerin gut: „Denn in dem Augenblick, in dem sie Führung ausüben und beanspruchen würde, würden alle anderen Regierungen in Europa erst die Nase rümpfen, dann würden sie beginnen zu schimpfen und schließlich würden sie zu Gegnern Deutschlands werden.“ Merkel habe ihn „mit ihrer Vorsicht beeindruckt“, so Schmidt weiter. +++ fuldainfo

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