Adidas-Chef: „Digitalisierung verunsichert viele Mitarbeiter“

Rorsted lebt gerne in Deutschland

Adidas

Die Digitalisierung verunsichert jüngsten Mitarbeiterumfragen zufolge viele Angestellte von Adidas. Die Beschäftigten wüssten oft nicht, wie stark die Digitalisierung ihren Job berühre, sagte Adidas-Chef Kasper Rorsted der Wochenzeitung „Die Zeit“. Er machte aber deutlich, dass man sich der Digitalisierung nicht verschließen könne. Ein weiterer Grund für die Unzufriedenheit mancher Mitarbeiter sei die Umstrukturierung im Unternehmen, so Rorsted. „Zudem haben wir die Bereiche wie Training nach Amerika verlagert, weil die Impulse für die Sportarten dort entstehen.“ Er spreche viel mit Mitarbeitern aller Ebenen und versuche das zu erklären, allerdings sei Unternehmensführung am Ende keine Demokratie, so der Adidas-Chef. Im vergangenen Jahr setzte Adidas gut 21 Milliarden Euro um. „Unser Ziel für 2020 sind 25 Milliarden Euro Umsatz, davon vier Milliarden über unsere eigenen Online-Kanäle“, sagte Rorsted. Den traditionsreichen Unternehmensstandort Herzogenaurach will er trotzdem weiter ausbauen. „Wir haben allein letztes Jahr 500 neue Stellen in Deutschland geschaffen.“

Rorsted lebt gerne in Deutschland

Adidas-Chef Kasper Rorsted hat keine Angst vor einem Rechtsruck in Deutschland. „Ich lebe gern in Deutschland“, sagte der aus Dänemark stammende Unternehmenschef der „Zeit“ weiter. Deutschland sei eines der liberalsten Länder der Welt. „Die Deutschen gehen mit ihrer Vergangenheit fast zu kritisch um. Ich sehe gern die deutsche Flagge, höre auch die deutsche Nationalhymne gern und bin sehr stolz darauf, ein deutsches Unternehmen zu führen.“ Zur Frage, ob der Vormarsch des Rechtspopulismus in Deutschland Adidas im Ausland schaden könnte, sagte er: „Ich bin auch Ausländer. Das ist eine sehr deutsche Betrachtung und wird im Ausland so nicht wahrgenommen. Ich glaube, dass ein großer Teil der Wähler der Rechtspartei AfD Protestwähler sind.“ Zur Frage, ob gefragte Spitzenmanager wie er vor aufkommendem Nationalismus und Rassismus warnen müssten, deutete er ein Umdenken an: „Bis zu den Ereignissen von Chemnitz am Wochenende hätte ich gesagt: Nein. Vielleicht muss ich das jetzt überdenken.“ Bei Adidas allerdings, mit fast 60.000 Mitarbeitern aller möglicher Nationalitäten, sehe er nicht, „dass Rassismus ein Thema ist, das uns in unserer täglichen Arbeit begleitet“. Bei Adidas gebe es kein „Rassismus-Problem“. +++