99.000 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr – Niedrige Quote in Fulda

Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 99.000 auf 2,773 Millionen gesunken. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Dennoch stieg die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 61.000, die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. „Mit der einsetzenden Sommerpause hat die Zahl der arbeitslosen Menschen im Juli zugenommen“, erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise am Donnerstag in Nürnberg. Vor allem junge Menschen beendeten ihre Ausbildung und suchten anschließend eine Arbeitsstelle. Saisonbereinigt gab es im Juli 9.000 Erwerbslose mehr als im Juni. „Insgesamt steht der Arbeitsmarkt aber gut da“, so Weise.

Arbeitslosigkeit in Hessen stieg

Die Arbeitslosigkeit in Hessen stieg, wie für einen Juli üblich, an. Der Zuwachs ist hauptsächlich auf das Schul- und Ausbildungsende zurückzuführen, was sich in einem erhöhten Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit bemerkbar machte. Zusätzlich wirkte sich das Quartalsende auf die saisontypische Entwicklung aus. Der Vormonatsanstieg fiel insgesamt weniger stark aus als in den letzten neun Jahren. Gleichzeitig wurde der niedrigste Juli-Wert seit 1993 erreicht. Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, sieht derzeit keine Anzeichen, dass die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt nachgelassen hat: „Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt weiter, und der BA-Stellenindex liegt auf dem höchsten Niveau seit Erfassungsbeginn. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist ein typisches Juli-Phänomen. Viele junge Menschen sind erst jetzt auf der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz und melden sich bei den Agenturen. Andere beenden ihre Ausbildung und werden nicht übernommen. Erfahrungsgemäß entspannt sich die Situation in den nächsten Monaten und die Zahlen sinken.“

Bisher haben die internationalen Krisen den hessischen Arbeitsmarkt verschont, so Martin weiter. Was das Jahr 2016 bringen wird, ist jetzt noch nicht abzusehen. Dass sich die steigenden Zuwandererzahlen im nächsten Jahr bemerkbar machen werden, scheint sicher. „Derzeit befindet sich der Großteil der Flüchtlinge und Asylbewerber noch in laufenden Anerkennungsverfahren. Auch wenn wir jetzt alle Anstrengungen unternehmen, diesen Menschen so schnell wie möglich Unterstützung in Form von Potenzialanalysen, Anerkennungsverfahren ihrer Abschlüsse oder Deutschkursen anzubieten, werden nicht alle sofort einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz finden. Die Mehrzahl wird erst einmal Ansprüche auf die Leistungen aus der Grundsicherung haben“.

Niedrigste Arbeitslosenquote in Fulda

Im Landkreis Fulda stieg die Quote im Juli um 0,3 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent an. Obwohl die Stadt Offenbach im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte verzeichnen konnte, wies sie unverändert die höchste Arbeitslosenquote für Hessen auf: 10,5 Prozent. Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke stiegen im Juli ebenfalls an und verteilen sich wie folgt: Gießen 5,3 Prozent, Kassel 5,4 Prozent, Darmstadt 5,5 Prozent. In drei von 26 hessischen Regionen war die Arbeitslosigkeit höher als vor einem Jahr. Die Veränderungen betrafen die Landeshauptstadt Wiesbaden mit +0,7 Prozent, Gießen mit +0,6 Prozent und den Odenwaldkreis mit +0,5 Prozent. +++ fuldainfo

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