67. Jahreshauptversammlung des osthessischen Arbeitgeberverbandes

Fulda. Gestern Abend fand in der Orangerie die 67. Jahreshauptversammlung des Arbeitgeberverbandes Osthessen e.V. statt. Als Gastreferent fungierte der ehemalige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky. Mit seinem Vortrag „Einwanderung und Integration-keine Welt für Sprüche, sondern harte Arbeit“ brachte der Bezirksbürgermeister a. D. Viele aus Politik & Wirtschaft sowie dem Öffentlichen Leben, darunter auch viele Kommunalpolitiker, zum berechtigten Nachdenken.

Die Haupt Themenschwerpunkte lagen in Buschkowskys Rede in der Einwanderungspolitik, im falschen Auffassungsverständnis von Integration und der insuffizienten Wertevermittlung unserer ausländischen Mitbürger gegenüber ihren Nachkommen. In Deutschland haben etwa 500.000 Menschen mit Migrationshintergrund keine passende Qualifikation. 200.000 Asylanträge wurden in 2014 gestellt; Tendenz steigend. Deutschland ist mittlerweile zu einer Einwanderungseinbahnstraße geworden. Der ehemalige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln und heutiger Hauptredner ist der Meinung, dass Deutschland auch ruhig weiterhin Einwanderungsland bleiben muss. „Wir brauchen Einwanderung, denn wir sind Schrumpfnormaden“, so seine Worte auf der 67. Jahreshauptversammlung des osthessischen Arbeitgeberverbandes.

Nach Buschkowsky haben wir immer noch eine Einwanderung nach dem Zufallsprinzip. Es wäre falsch zu denken, dass alle unsere neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger Migrationsfamilien aus dem Bilderbuch seien. Wünschenswert wäre es jedoch, wenn sich jede Familie darum bemühen würde, sich so gut, wie es ihnen eben möglich ist, in ihrer neuen Heimat anzupassen. In diesem Sinne sprach der gebürtige Neuköllner am Donnerstag Abend im großen Saal der Orangerie über eine Migration, die viele Deutsche von Einwanderern in die Bundesrepublik verlangen. „Oft ist ein fehlerhaftes Vorleben und eine falsche Wertevermittlung an die Nachkommen die Ursache dafür, wenn Integration scheitert“, so Buschkowsky. „Vielen ausländischen Kindern werden andere Lebensideale vorgelebt, da ist es keine besonders große Verwunderung, wenn Integration scheitert. Ich kann nur dann etwas für mich und meine Familie erreichen, wenn ich mich in dem Land, welches ich als meine neue Heimat bezeichne, auch anpasse“, so der ehemalige Bezirksbürgermeister weiter.

Desweiteren äußerte der Kommunalpolitiker Kritik an verweigerter Bildung im Kitaalter. „Es kann einfach nicht sein, dass der Staat den Eltern Geld zahlt, damit sie ihre Kinder in Kitas schicken und diese von jenem für ihre Kinder frühen Bildungsangebot, absehen, diese Nummer ist einzigartig.“ Dabei gäbe es nach Buschkowsky gar keine andere Möglichkeit, als Integration. „Unsere heilige Schrift heißt nun mal Verfassung und an diese habe man sich als Migrant zu halten. Religion sei nach ihm schließlich nicht ausschlaggebend, geschweige denn wichtig genug, um in einer Gesellschaft ungestört leben zu können. „Der Islam gehört nicht zu Deutschland, Muslime schon und das sollten wir tolerieren“, so Buschkowsky. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass wir die Willkommenskultur nicht nur auf dem Papier finden, sondern, dass diese auch in unserem täglichen Leben an Bedeutung gewinnt. Jeder Asylbewerber, der zu uns kommt, soll eine gerechte Chancengleichheit erhalten.

Heinz Buschkowsky: „Menschen sind keine urbanen Wesen, sie sind Träger ihrer Vorurteile und Opfer ihrer Ängste, aber auch ihrer Ziele!“ Der gebürtige Neuköllner Heinz Buschkowsky erlangte durch sein Engagement für die Integration von Migranten und für einen Abbau der Defizite in der Integrationspolitik bundesweite Bekanntheit. Das Thema „Aufstieg durch Bildung“ nahm einen zentralen Stellenwert in seiner 13-jährigen Amtszeit als Neuköllner Bezirksbürgermeister ein. In dem 2012 veröffentlichten Bestseller „Neukölln ist überall“ rechnete der SPD-Politiker mit der deutschen Integrationspolitik ab, 2014 warnte er in „Die andere Gesellschaft“ vor den Gefahren eines wachsenden Islamismus in Deutschland.

Die Begrüßungsworte erfolgten durch den Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes Osthessen Bernhard Juchheim. Kurz vor der Veranstaltung wurde ein neuer Vorstand des Arbeitgeberverbandes Osthessen e.V. gewählt: Alois Früchtl Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Fulda, Dr. Stefan Geyler Vorstand Mehler AG, Dipl.-Ing. Bernhard Juchheim geschäftsführender Gesellschafter Jumo GmbH & Co. KG, Wilhelm Lang Geschäftsführender Gesellschafter Technolit GmbH, Richard Nüchter Geschäftsführer Werner Holding GmbH, Martin Schäfer geschäftsführender Gesellschafter Filzfabrik Fulda GmbH & Co, Dr. Stephan Wagner geschäftsführender Gesellschafter Wagner GmbH & Co., Sebastian Wassermann Geschäftsführer Wassermann Technologie, Oliver Wehner Geschäftsführer Wehner Lebensrnittel GmbH & Co. KG. +++ fuldainfo | jessica auth