5. Kommunaler Trägerausschuss der RhönEnergie Fulda tagte

Für den Wandel gut aufgestellt

Fulda. Seit der Fusion ist Veränderung für die RhönEnergie Fulda an der Tagesordnung. Das Jahr 2015 stand daher vor allem im Zeichen des Zusammenwachsens der Unternehmenskulturen. Über diesen Prozess, aber auch über die wirtschaftliche Entwicklung sowie neue Produkte und Geschäftsfelder informierten am Donnerstag die Geschäftsführer Martin Heun (Sprecher) und Dr. Arnt Meyer den Kommunalen Trägerausschuss in seiner mittlerweile fünften Sitzung.

Im ersten Themenkomplex berichtete Martin Heun über das „Change Management“, also das Veränderungsmanagement bei der RhönEnergie Fulda-Gruppe. Die mehr als 1.000 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe sind in dieser umfangreichen Maßnahme aufgefordert, den Wandel in ihrem Unternehmen aktiv mitzugestalten. Ausgangspunkt war im Juli 2015 eine umfangreiche Kulturanalyse – eine anonymisierte Befragung zufällig ausgewählter Mitarbeiter. „Die interviewten Kollegen zeigten sich sehr aufgeschlossen und pragmatisch, was Veränderungen angeht“, so Heun. „Es herrschte in vielen Punkten Einigkeit darüber, was wir konkret zukünftig anders machen müssen, um erfolgreich zu sein.“

Die Ergebnisse dieser Analyse waren schließlich Basis für die gemeinsame Erstellung eines Unternehmens- bzw. Konzernleitbildes, das als Grundlage für Workshops mit der gesamten Belegschaft diente: „Das Ziel war, dass die Mitarbeiter selbst konkret nachdenken, wie sie in ihrem Bereich Veränderungen einsteuern können. Auf diese Weise sind in knapp fünfzig Workshops mehr als tausend Vorschläge und Handlungsanweisungen herausgekommen“, berichtet Heun über die eindrucksvolle Bilanz. Ergänzt wurde das Ganze durch insgesamt 30 Know-how-Seminare, „damit Kollegen aus dem ehemaligen Strombereich etwas über Gas und Wasser lernen und umgekehrt.“ Gleichzeitig wurde im Rahmen mehrerer Führungskräfte-Seminare ein strategischer Neubeginn diskutiert und geplant: „Daraus haben sich viele aktuelle Großprojekte und zahlreiche nützliche Impulse ergeben“, so Heun. Kommuniziert wurden alle Maßnahmen und strategischen Zielsetzungen durch interne Newsletter, aber auch direkt auf Betriebsversammlungen, bei denen die Geschäftsführung der Belegschaft Rede und Antwort stand. „Wir haben von Beginn an unsere Betriebsräte als wichtige Partner sehr eng in diesen Veränderungsprozess mit hineingenommen“, so Heun. „Unsere Kommunikation fand auf diese Weise nicht nur in Seminaren oder auf dem Papier statt. Vor allem unser Mitarbeiterfest am 18. September war hier ein wichtiger Baustein.“

Geschäftsentwicklung

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in den ersten drei Quartalen 2015 liegt um 250.000 Euro über Plan, wie Dr. Arnt Meyer anschließend ausführte. Das operative Geschäft verlief in diesem Zeitraum insgesamt weitgehend planmäßig. Die Zahlen für das vierte Quartal müssen zum Teil noch ausgewertet werden. Wegen der für Energieversorger ungünstig warmen Witterung im Herbst und Winter 2015 erwartet die Geschäftsführung leicht negative Effekte für das Unternehmensergebnis, in Summe geht sie aber für das Jahr 2015 von einem Ergebnis auf Planniveau aus.

Angespanntes Marktumfeld

Energiewende, Netzregulierung und ein sich stetig verschärfender Wettbewerb begleiten die RhönEnergie Fulda ebenso wie die gesamte Branche auch in den kommenden Jahren. Demensprechend angespannt bleibt das allgemeine Marktumfeld mit extrem niedrigen Börsenpreisen, der besonderen wirtschaftliche Situation im Kraftwerksbereich und immer wieder neuen Initiativen des Gesetzgebers. „Unsere strategischen Stoßrichtungen bestehen vor diesem Hintergrund in Konsolidierung und Effizienzsteigerung im Bestandsgeschäft sowie dem Ausbau innovativer Geschäfte“, erklärt Dr. Meyer. „Und innerhalb der Unternehmensgruppe treiben wir die strukturelle und kulturelle Zusammenführung natürlich weiter voran.“ Trotz des derzeit schwierigen Marktumfeldes strebt die RhönEnergie Fulda für die kommenden Jahre noch Umsatzerlöse von jeweils etwa 500 Millionen Euro und einen stabilen Jahresüberschuss von etwa neun bis zehn Millionen Euro pro Jahr an. Helfen sollen dabei unter anderem Effizienzsteigerungen innerhalb des Unternehmens. „Darum werden neben den klassischen Mitteln für die Netzinfrastruktur mittelfristig auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen ein Schwerpunkt der Investitionstätigkeit sein“, so Dr. Meyer.

Innovative Produkte

„Ein weiterer Baustein für eine erfolgreiche Zukunft sind innovative Produkte und Geschäftsmodelle, die über unsere angestammten Infrastruktur- und Versorgungsgeschäfte hinausgehen“, so Heun. Eines dieser erwarteten Wachstumsfelder ist der Markt rund um komfortable und nützliche „Smart Home“-Anwendungen“: Mit der regionalen Lösung „RhönEnergie daheim“ ist das Unternehmen im September 2015 erfolgreich in diesen neuen Markt eingestiegen. Mit der App für Smartphones und Tablet-PCs kann der Nutzer bequem und aus der Ferne Wärme und Licht regeln und dabei Energie sparen. Mit dem „Fürsorge“-Paket – einer Exklusiventwicklung von „daheim“ – erhalten die Anwender bei Bedarf zudem die Sicherheit, dass es ihren älteren Angehörigen gut geht. „Damit werden wir vom Versorger zum Umsorger“, sagt Martin Heun. Neben klassischen Kaufangeboten kann der Kunde die hochwertigen Komponenten auch für kleineres Geld mieten.

Für die Zukunft: Umwelt- und Energiedienstleistungen

Zur Neuausrichtung des Versorgers gehört auch, dass er künftig noch mehr strategisches Gewicht auf die Umwelt- und Energiedienstleistungen legen wird. „Allein aufgrund steigender Anforderungen des Gesetzgebers, aber auch durch gesamtgesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen Wandel müssen wir uns hier richtig aufstellen, so Geschäftsführer Heun. Gegenwärtig verkauften vor allem die Tochterunternehmen SynEnergie und GKU Gesellschaft für kommunale Umwelttechnik sehr erfolgreich Dienstleistungen im Bereich Kälte, Wärme und Beleuchtung, aber auch auf dem Gebiet der kommunalen Trinkwasseranlagen und in der Abwasseraufbereitung. „Viele Unternehmen haben zudem mit sehr strengen Energieeffizienzauflagen zu kämpfen. Unsere zertifizierten Berater hatten allein in 2015 jede Menge im Bereich der Energieaudits zu tun“, berichtet Heun.

Energieautonomie Top-Thema für Kunden

Ein weiteres neues Geschäftsfeld wird schon bald der Trend hin zur Energieautonomie sein – also hin zur eigenen Nutzung von selbst erzeugter Energie: Bereits ab Mitte 2016 will die RhönEnergie Fulda ihren Kunden Solaranlagen und passende Stromspeicher anbieten. „Damit erfüllen wir den Wunsch vieler Kunden, Verbraucher ihrer selbst erzeugten Energie zu sein und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende“, betont Heun. Wie schon bei „daheim“ wird es für Solaranlagen und Speicher neben klassischen Kaufangeboten ebenfalls ein innovatives Mietmodell geben. „So können die Kunden zu überschaubaren monatlichen Belastungen einsteigen und haben mit der RhönEnergie Fulda gleichzeitig einen erfahreneren Partner an der Seite, der sich zuverlässig um Betrieb und Wartung der Anlage kümmert“, erklärt der Geschäftsführer. Weiterer Vorteil: Über die RhönEnergie Fulda als Versorger vor Ort sowie ein Netzwerk aus regionalen Partnern wie Handwerkern, Monteuren und Banken soll die Wertschöpfung der RhönEnergie Fulda wie immer möglichst in der Region bleiben. +++ re

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