2018 fahren die ersten E-Busse in Hessen

5 Millionen Euro Landesförderung für Busse in Frankfurt, Wiesbaden und Fulda

Etwa so wird der E-Gelenkbus aussehen, der ab dem Frühjahr 2018 die Linie 6 bedienen soll. Das in Sonderanfertigung gebaute Fahrzeug hat insgesamt 140 Plätze und eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern. Foto: Abb. RhönEnergie Fulda

Wiesbaden. In diesem Jahr werden die ersten E-Busse auf hessischen Straßen rollen. „In Frankfurt, in Wiesbaden und in Fulda werden 2018 erstmals Fahrgäste mit Elektro-Bussen auf regulären Linien ans Ziel gebracht“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Wenn wir für die Menschen in den Innenstädten eine Entlastung von Abgasen und Lärm erreichen wollen, dann führt kein Weg an der Elektromobilität vorbei. Mit seinen festen Routen und seiner hohen Fahrleistung ist der innerstädtische Busverkehr dafür optimal geeignet – allerdings ist die Anschaffung von Elektrobussen noch mit deutlichen Mehrkosten verbunden, auch fehlt häufig die notwendige Ladeinfrastruktur.“

Um die hessischen ÖPNV-Betriebe hier zu unterstützen, stellt das Verkehrsministerium seit dem vergangenen Jahr mit einem neuen Förderprogramm jährlich 5 Millionen Euro zur Verfügung. Hessen war damit das erste Bundesland mit einem eigenen Förderprogramm für Elektrobusse. Die Förderquote für die Anschaffung der Busse liegt bei 40% der Mehrkosten gegenüber einem vergleichbaren herkömmlichen Bus. Die Förderquote für die Ladeinfrastruktur liegt bei 40 Prozent der Investitionskosten.

Im Jahr 2017 haben drei hessische Busunternehmen insgesamt 4 Anträge auf Förderung gestellt. Alle Projekte und damit insgesamt 23 E-Busse konnten gefördert werden. Darunter die RhönEnergie Bus GmbH Fulda für die Anschaffung eines E-Bus sowie Anschaffung eines Ladegeräts und Anpassung des Netzanschlusses erhält das osthessische Unternehmen 228.000 Euro Fördersumme. Die City-Bus GmbH Frankfurt am Main erhält für die Anschaffung von 5 E-Bussen sowie Anschaffung von 5 Ladegeräten mit einer Nennleistung von 50-70 kW und Anpassung des Netzanschlusses die Fördersumme von 760.800 Euro. Die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH Wiesbaden erhält für die Anschaffung von einem E-Bus sowie Anschaffung eines Ladegeräts mit einer Nennleistung von 80 kW und Anpassung des Netzanschlusses die Fördersumme von 165.000 Euro und für die Anschaffung von 16 E-Bussen mit Pantograph (Stromabnehmer auf dem Busdach, der zum Aufladen der Batterie im Betriebshof ausgefahren wird), die Anschaffung von 16 Ladepunkten und einem Ladegerät mit ca. 1 MW Leistung sowie Anpassung des Netzanschlusses nochmals 3.7 Millionen Euro

Al-Wazir: „Wiesbaden will bis 2022 den kompletten Umstieg erreichen, das ist ein europaweit einzigartiges Vorhaben, es geht um 221 E-Busse. Die Branche schaut auf Hessen.“ Hessen hat in den vergangenen beiden Jahren seine Anstrengungen für die Elektromobilität mehr als verdoppelt, von 1 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 2,3 Millionen Euro im Jahr 2017. In diesem Jahr ist im Entwurf des Landeshaushalts vorgesehen, die Fördermittel auf knapp 7 Millionen Euro zu erhöhen. Zusätzlich stehen wieder 5 Millionen Euro als Unterstützung für Kommunen bereit, die Elektrobusse anschaffen wollen. +++