183.000 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr

In der Region ist der Arbeitsmarkt stabil

Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember im Vorjahresvergleich um 183.000 auf 2,385 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosenzahl um 17.000, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 5,3 Prozent. „Der Arbeitsmarkt hat sich im Dezember 2017 sehr gut entwickelt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist weniger gestiegen als saisonal üblich, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern steigen auf hohem Niveau weiter kräftig an.“

Arbeitsmarkt in der Region – Jahresausklang mit Spitzenwerten

Die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda ist im Dezember – wie zum Jahresende üblich – leicht angestiegen. Insgesamt waren 5.849 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Plus von 63 (+1,1 Prozent) gegenüber November entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Arbeitslosen um 277 ab (-4,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,2 Prozent und ist damit die niedrigste aller hessischen Agenturbezirke (Hessen: 4,7 Prozent). „Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber November waren Männer und ältere Arbeitslose über 50 Jahren am stärksten betroffen. Infolge des kurzen Wintereinbruchs haben unter anderem Menschen aus dem Baugewerbe ihren Arbeitsplatz verloren“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Er weist auf die Möglichkeit für Betriebe des Bau- und Baunebengewerbes hin, Saison-Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur zu beantragen, um den Winter zu überbrücken und sich qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr haben nahezu alles Personengruppen profitiert, am stärksten schwerbehinderte Menschen und ältere Arbeitslose über 50 Jahre. Aktuell sind bei der Arbeitsagentur und bei den Jobcentern der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg 1.969 Personen über 50 Jahre arbeitslos gemeldet – 241 weniger als vor einem Jahr (-10,9 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Handicap liegt bei 585 und ist um 15,9 Prozent niedriger als im Dezember 2016. Als Indiz für die sehr gute Konjunkturlage wertet Agenturchef Dombrowski den hohen Bestand an Stellen. Momentan liegen den Arbeitgeberservices der Arbeitsagentur in beiden Landkreisen 3.538 Stellen zur Besetzung vor – 289 mehr als im Vorjahr.

Der Arbeitsmarkt in Hessen

Der hessische Arbeitsmarkt endete 2017 mit Rekordwerten und startet mit positiven Aussichten in das gerade begonnene Jahr. Mit einem Jahresdurchschnittswert von 166.287 erreichte die Arbeitslosenzahl ihren niedrigsten Wert seit 24 Jahren. Auch der letzte Monat schließt mit der niedrigsten Arbeitslosenzahl in einem Dezember seit 24 Jahren ab. Rund 156.350 Arbeitslose und eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent zeigen den hessischen Arbeitsmarkt in seiner Bestform. Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, zieht eine positive Bilanz des letzten Jahres: „Das letzte Jahr ist gut gelaufen und selbst der übliche saisonale Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Jahreswechsel blieb aus. Der Abbau der Arbeitslosigkeit wird nach unseren Einschätzung in diesem Jahr weitergehen. Es gibt keine Anzeichen, dass wir in absehbarer Zeit einen Einbruch der konjunkturellen Entwicklung erleben werden. Unsere eigenen Betriebsbefragungen zeigen, dass sich die hessischen Arbeitgeber gut für die Aufgaben der nächsten Monate gewappnet sehen.“ Trotz der guten Stimmung und der sinkenden Arbeitslosenzahlen darf man jetzt die Hände nicht in den Schoß legen, sagt Martin: „Längerfristig fehlen uns die Fachkräfte. Bereits jetzt haben wir Besetzungsprobleme bei offenen Stellen und Ausbildungsplätzen. Zudem müssen wir das Arbeitskräftepotential von Langzeitarbeitslosen, Älteren und auch Frauen weiter ausschöpfen. Auch Flüchtlinge sind trotz aller Sprachkurse und Qualifizierungen noch nicht soweit, um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Es bleibt für uns noch viel zu tun.“ +++