„100 Jahre von Mensch zu Mensch“

Caritasverband für die Diözese Fulda e. V. beging Auftakt zu seinem 100-jährigen Jubiläum

Fulda. Unter dem Motto „100 Jahre von Mensch zu Mensch“ beging gestern in Fulda der Caritasverband für die Diözese Fulda e. V. mit einem Festgottesdienst im Hohen Dom zu Fulda sowie mit einem anschließenden Festakt im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses sein Jubiläumsauftakt anlässlich seines diesjährigen 100-jährigen Bestehens. Viele geladene Gäste aus Kirche, (Kommunal)-Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie dem öffentlichen Leben, waren gekommen, um der Feierlichkeit in Fulda beizuwohnen.

Dr. Markus Juch, Diözesan-Caritasdirektor im Bistum Fulda, begrüßte gemeinsam mit seinen Caritas-Vorstandsmitgliedern Malte Crome und Ansgar Erb, die vielen geladenen Gäste, die der Einladung zum Festakt, im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses, gefolgt waren; darunter – auch unzählige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedensten Einrichtungen der Caritas im Bistum Fulda sowie Menschen, die von der Caritas betreut werden. Besondere Grußworte galten an der Stelle – neben den Mitgliedern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas – auch all jenen, die sich auf ehrenamtlicher Basis in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern und Einrichtungen der Caritas im Bistum Fulda engagieren. „Ein hundertjähriger Geburtstag ist nicht nur ein Grund zu feiern, sondern auch ein Grund, um nach vorne zu schauen“, begrüßte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch das Auditorium. Ein besonders schöner Grund ist es ebenfalls, diesen einhundertjährigen Geburtstag – mit einem Gottesdienst, wie er vorhin im Dom durch unseren Bischof Heinz Josef Algermissen begangen wurde, gebührend zu feiern.“ In seiner Predigt dankte Bischof Algermissen ausdrücklich allen Haupt-und Ehrenamtlichen der Caritas für ihren Dienst und ihre Liebe am Nächsten. Hier unterstrich der Bischof, dass in der heutigen säkularisierten Gesellschaft die Menschen der Caritas oft die entscheidende Verbindung der Kirche und ihrer Gemeinden zu den Menschen „draußen“ seien und der Kirche somit ein Gesicht geben, dieses „menschlicher ist, als jede Institution“.

Die Vorstandsmitglieder der Caritas für die Diözese Fulda um ihren Diözesen-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, stellten in ihren Grußworten die Arbeitsfelder der Caritas, wie deren Vertreter sowie Betreute, vor. „Happy Birthday Caritas“, mit diesen Worten brachte eine Gruppe Jugendlicher aus dem Kinderheim „Haus Carl Sonnenschein“ in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis), das u. a. auch minderjährigen Flüchtlingen ein neues Zuhause gab, ihre Freude und Wertschätzung gegenüber dieser karitativen Einrichtung sowie den Verbänden und Vereine der Caritas zum Ausdruck. Dabei betonten die heute jungen Erwachsenen, dass ihnen die Jugendhilfeeinrichtung der Caritas eine echte Heimat sowie Geborgenheit gegeben habe. Grußworte sowie Glückwünsche überbrachten neben dem Hessischen Minister für Soziales und Integration Stefan Grüttner (CDU) auch der Oberbürgermeister der Stadt Fulda Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sowie der Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide (CDU). Sie alle betonten die Wichtigkeit, diese der Caritasverband für die Diözese Fulda e. V. für eine Gesellschaft sowie die Stadt Fulda darstelle.

Sozialminister Grüttner betonte bei seiner Ansprache, dass er in der Caritas einen wesentlichen Pfeiler, wie einen wichtigen Akteur sozialer Dienstleistungen in Hessen sehe. Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration: „Als Organisation, die kirchliche Werte vertritt und vermittelt, kommt der Caritas eine besondere Bedeutung zu. Sie ist gelebte Verantwortung und praktizierte Nächstenliebe.“ Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld brachte in seiner Rede die Wichtigkeit der Caritas, diese als wichtiges Bindeglied zwischen Kirche, Gesellschaft und Kommunalpolitik, fungiere, zum Ausdruck und verwies dabei auf die gesellschaftlichen Herausforderungen. Dr. Heiko Wingenfeld: „Die Caritas hier vor Ort ist für uns eine große Errungenschaft. Möge sie immer den Mut haben, sich den Herausforderungen der Gesellschaft anzunehmen. Heute möchte ich vor allem eins: Und das ist danke sagen.“ Ein herzliches Wort des Dankes sowie Glückwünsche zum 100-jährigen Bestehen im Namen der gesamten Kommunalen Familie überbrachte Landrat Bernd Woide. Er verwies in seinem Grußwort darauf, dass Hilfe mehr sei als nur Geld, um Not zu lindern. Hilfe bedeute auch Zuwendung und Begleitung, und genau da setze die karitative Arbeit an.

Einen geschichtlichen Rückblick auf die 100-jährige Entwicklung der Caritas zwischen Kassel und Hanau, Marburg und Geisa, lieferte der Caritas-Aufsichtsratsvorsitzende Monsignore Elmar Gurk, der auf die besondere Situation der Zivilbevölkerung im Kriegswinter 1016/17 bei der Caritas-Gründung und auch auf die Parallelen hinwies, die sich etwa aus der Situation 1945 durch die in die Region strömenden Menschenmassen an Flüchtlingen und Heimatvertriebenen und der Situation heute durch erneutes Aufkommen einer hohen Zahl von Flüchtlingen für die Caritas-Arbeit ergab. In seinem Festvortrag über „Die Herausforderungen der Caritas in Gegenwart und Zukunft“ analysierte wiederum Caritas-Präsident Prälat Dr. Peter Neher die augenblicklichen Herausforderungen von Kirche und Caritas und verwies ebenfalls im Zusammenhang mit der derzeitigen verstärkten Zuwanderung durch Flüchtlinge überwiegend aus Nahost und Afrika, den dadurch in Gang gesetzten gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und der von der Caritas in diesem Kontext übernommenen Aufgabe der gesellschaftlichen Integration durch Begleitung der Neuankömmlinge auf die aktuelle Kampagne der Caritas „Zusammen sind wir Heimat“, die dazu diene, notwendige Debatten zu führen, aber auch die Möglichkeiten und Chancen des Zusammenlebens sichtbar zu machen und dafür zu werben. Als Moderator beim Festakt im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses fungierte Hermann Diel. Musikalisch umrahmt wurde diese vom Apollo-Trio: Alexander Urvalov (Piano), Vladimir Pletner (Violine) und Jochen Fuchs (Violoncello). +++ jessica auth

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