Zwei neue Rettungswachen im Vogelsbergkreis

„Grüner Teppich für die Retter in Herbstein ausgerollt“

Neue Rettungswachen in Herbstein – Landrat Görig (Vierter von rechts)

Neue Rettungswache in KirtorfKirtorf/Herbstein. Zwei neue Rettungswachen sind am Mittwoch im Vogelsbergkreis in Betrieb gegangen. Sie befinden sich bei einem Herbsteiner Geldinstitut sowie auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Kirtorf. Ab sofort rückt von dort jeweils ein Rettungswagen mit zweiköpfiger Besatzung zu Notfällen aus, 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. Beide Wachen wurden am Mittwoch von Landrat Manfred Görig ihrer Bestimmung übergeben, für die Notfallretter in Kirtorf gab es direkt einen Alarm zur Eröffnung. So rückte der Rettungswagen zu einem medizinischen Notfall nach Arnshain aus.

Die Wache in Kirtorf soll am jetzigen Standort in der Marburger Straße für etwa fünfzehn Monate in Betrieb sein, dann soll ein fester Standort gefunden werden. Derzeit lagert das Verbrauchsmaterial der Retter in einem Container, das Einsatzfahrzeug steht unter einem Vordach und die Räumlichkeiten für das Personal erstrecken sich auf eine Wohnhausetage, die noch renoviert wird. Die Personalräume der Wache in Herbstein befinden sich im Obergeschoss einer Bankfiliale, die vom Einsatzfahrzeug auf einem offenen Parkplatz vor dem Gebäude über einen grünen Rasenteppich und eine Stahltreppe erreicht werden. Demnächst soll dort noch ein Carport gebaut werden. Während die Herbsteiner Wache von der Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst der DRK-Kreisverbände Alsfeld und Lauterbach betrieben wird, wird die Wache in Kirtorf zudem vom DRK-Rettungsdienst Mittelhessen in Kooperation betrieben.

Landrat Görig sprach bei der Eröffnung von einem Lückenschluss in der Versorgung mit Rettungsmitteln im Landkreis. Laut seinen Angaben sei in der Vergangenheit die Hilfsfrist von zehn Minuten in den Städten Herbstein und Kirtorf nicht immer eingehalten worden. „Der Schutz für die Bevölkerung muss im Vogelsbergkreis wie im Ballungsraum gegeben sein“, so der Landrat. Wie er sagte, müsse dazu auch noch an anderen Stellen angepackt werden. Der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes Dr. Birger Freier sprach von einem Profit für die Bevölkerung, so werde ein hoher Standard in der medizinischen Versorgung angestrebt und weiter ausgebaut.

Herbsteins Bürgermeister Bernhard Ziegler zeigte sich über die neue Wache in seiner Stadt erfreut: „Wir sind froh eine Rettungswache in Herbstein zu haben“. Kirtorfs Erster Stadtrat Harald Bartel zeigte sich über die Eröffnung der Kirtorfer Wache erleichtert. „Sekunden und Minuten können beim Warten auf einen Rettungswagen leidvoll lange dauern“, umschrieb er die Situation bei Notfällen. Nicht nur die Bürger Kirtorfs, sondern auch die Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße 62 profitierten von der neuen Wache. „Bei Verkehrsunfällen auf der viel befahrenen Straße ist nun schneller Rettung da“, so Bartel.

Der Geschäftsführer der DRK-Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst Ralf Dickel hob zur Begrüßung die Fertigstellung der Wachen in einer Rekordzeit von vier Wochen hervor und sprach wie Landrat Görig von einem Lückenschluss bei der rettungsdienstlichen Versorgung im Vogelsbergkreis. Der Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Mittelhessen Markus Müller sprach von einer außerordentlichen kollegialen und kooperativen Zusammenarbeit mit den Behörden des Vogelsbergkreises, auch wenn das Projekt in der Kürze der Zeit schwer zu realisieren gewesen sein. Von einer unkomplizierten und unbürokratischen Einrichtung der Rettungswache in Herbstein sprach auch das Vorstandsmitglied Alexander Schagerl von der Volksbank Lauterbach-Schlitz, die das Gebäude an den Rettungsdienst in Herbstein vermietet. Michael Buff von der Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in Kirtorf sagte zur neuen Kirtorfer Wache: „Ich freue mich riesig“. +++ fuldainfo | pw