ZDF weist Kritik an einseitiger Ukraine-Berichterstattung zurück

Berlin. Der Chefredakteur des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Peter Frey, hat die nicht abreißen wollende Kritik an der angeblich einseitigen Berichterstattung des Fernsehsenders über den Ukraine-Konflikt zurückgewiesen. Zwar würden sich je nach Blickwinkel – etwa aus Sicht der Polen, der Franzosen, der Engländer, der Amerikaner oder der Russen – andere Perspektiven ergeben, sagte Frey dem „Tagesspiegel am Sonntag“. „Trotzdem glaube ich, dass wir als deutsches Fernsehen die Grundfragen dieses Konfliktes so objektiv wie möglich beantworten.“ Hintergrund ist, dass Frey in einer Fernsehrat-Sitzung kritische Nachfragen der Linken-Politikerin Gesine Lötzsch zu einem ZDF-Bericht über die Ost-Ukraine, in dem Kämpfer mit Hakenkreuz und SS-Rune am Stahlhelm gezeigt werden, nicht beantworten wollte.

Das geht aus einem Brief von Lötzsch an Frey hervor, über den das „Handelsblatt“ berichtete. Die Linken-Politikerin nahm dabei Bezug auf einen Bericht in der „Jüdischen Allgemeinen“. Darin wird bemängelt, dass am 8. September in der ZDF-Nachrichtensendung „Heute“ ein Beitrag ausgestrahlt wurde, in dem auch Mitglieder des nationalistischen Asow-Bataillons gezeigt werden, das in der Ost-Ukraine gegen die Separatisten kämpft. „Dies blieb völlig unkommentiert“, schrieb die Zeitung und fragte: „Wo ist die journalistische Sorgfaltspflicht des ZDF geblieben?“ Tatsächlich ging der ZDF-Korrespondent auf die Nazi-Symbole in seinem Beitrag nicht ein. +++ fuldainfo

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