Am 27. Januar waren zahlreiche KAB Mitglieder sowie weitere Interessierte der Einladung zum traditionellen Jahresauftakt der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Diözesanverband Fulda in Johannesberg gefolgt. Gemeinsam mit Domkapitular Pfarrer Albin Krämer vom Bistum Würzburg und Pfarrer Michael Oswald startete die Veranstaltung mit einem sehr eindrucksvollen Gottesdienst.
„Was macht wert(e)volles Leben aus? Aus welchen Werten leben wir? Für welche Werte streiten wir? Was ermutigt uns dazu? Fragen, die von der Hoffnung getragen sind, dass wir das Leben gestalten können. Das persönliche Leben, das Leben in unserer doch zurzeit sehr gebeutelten Kirche, das Leben in unserer Gesellschaft mit all ihren aktuellen Herausforderungen und das Leben auf dieser Erde. Hoffnung bewegt uns.“, so die einleitenden Worte von Pfarrer Krämer zur Predigt.
Das Leitwort „Wert(e)voll Leben – sich respektvoll begegnen“ ist Ermutigung und Herausforderung für dieses neue Jahr. Dafür gälte es Flagge zu zeigen und Wege zu gehen, damit Menschen spüren, dass wertevolles Leben möglich ist, führte Krämer weiter aus. „Das beginnt in unserem Hinschauen, Wahrnehmen und Benennen von Situationen. Ansprechen, was mir auffällt. Ansprechen und benennen, wo wir Ungerechtigkeit wahrnehmen, wo etwas aus dem gesellschaftlichen und kirchlichen Ruder läuft. Die Spaltung wahrnehmen, die uns in unserem Miteinander zu schaffen macht.“
Als ein Beispiel benannte er das Klatschen für Pflegekräfte in der Corona Pandemie und das damit verbundene unerfüllte Versprechen, dass man sie mehr würdigen und besser wahrnehmen würde. „Für große Wirtschaftsunternehmen wurde nicht geklatscht, da ist Geld geflossen.“
Mit Blick auf die KAB Kampagne „Prekäre Arbeit sichtbar machen“ gälte es Menschen zu fragen, was das Prekäre an ihrer Arbeit ist und was ihre Arbeit wertvoll macht und wofür sie sich mehr Anerkennung wünschen. „Arbeit dient dem Lebensunterhalt und das ist mehr, als nur irgendwie über die Runden kommen. Das hat mit Würde, Respekt und Anerkennung zu tun.“
Außerdem müsse man dem Vorbild der Widerstandskämpfer Nikolaus Groß, Bernhard Letterhaus und Otto Müller folgen und sich einsetzen gegen Ausgrenzung und rechtsextreme Parteien. „Die Erinnerung an sie ermutigt uns zum Aufstehen und Einstehen für gelebte Demokratie heute“, so Krämer. Damit gab der Domkapitular sehr wirkungsvolle Impulse an die Teilnehmenden weiter.
Im Anschluss an den Gottesdienst fanden sich alle zum Empfang im Johanneshaus ein, wo die KAB Johannesberg mit Sekt und Häppchen liebevoll die Bewirtung der Gäste übernommen hatte. Nach einer Begrüßung des KAB Diözesanvorsitzenden Klaus Schmitt leitete Pfarrer Krämer inhaltlich in eine spannende Austauschrunde über hoffnungsvolle Alltagsgeschichten ein. Nach angeregten Gesprächen dankte der KAB Diözesanvorsitzende Egon Schütz allen Beteiligten für Ihr Kommen und die Vorbereitung. Ein besonderes Dankeschön ging an Domkapitular Albin Krämer für die inhaltliche Gestaltung der Veranstaltung. Die KAB Angestellte Heike Brenzel-Auth überreichte einen Präsentkorb an den Referenten, der unter großem Applaus der Teilnehmenden verabschiedet wurde. Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Lied und dem Segen von Domkapitular Albin Krämer. Gestärkt an Leib und Seele und mit zahlreichen neuen Gedanken, Ideen und Impulsen traten alle die Heimreise an. +++ pm/kab